Wochengrafik:Eine Königin, 14 Regierungschefs

Wieder hat Königin Elizabeth II. einen neuen Premierminister ernannt. Damit haben ihr nun schon zwei Frauen und zwölf Männer im höchsten Regierungsamt gedient.

13 Premierminister hat die britische Königin Elizabeth II schon kommen und gehen gesehen, nun hat sie es mit Nummer 14 zu tun, Boris Johnson. Künftig wird er einmal pro Woche - Dienstag um 11 Uhr - am Buckingham Palace zur Unterredung mit der Majestät vorfahren. Diese dauert jeweils 15 bis 30 Minuten und wird unter vier Augen geführt; nicht einmal engste Berater sind zugelassen. Ihre Inhalte sind streng geheim. Allerdings soll die nach außen zur Neutralität verpflichtete Königin ihre Gesprächspartner hinter verschlossenen Türen durchaus hartnäckig befragen.

Ihr Lieblings-Regierungschef soll der erste, Winston Churchill, gewesen sein. Er war - so sagt man - wie ein gutmütiger Onkel, der sich um sie kümmerte, als ihr Vater gestorben war. Schwieriger soll das Verhältnis zu Margaret Thatcher und Tony Blair gewesen sein. John Major hingegen nannte die Gespräche mit der Queen "erfrischend" und "enorm wertvoll".

Was sie von Boris Johnson hält, ließ sich die Königin beim Fototermin am Mittwoch nicht anmerken. Es gab einen Händedruck, ein freundliches Lächeln, kurz darauf war er zum Premier ernannt. Am Freitag telefonierte Johnson mit Angela Merkel. Die Kanzlerin wünschte ihm eine "glückliche Hand bei der Erfüllung dieser verantwortungsvollen Aufgabe". Sie lud ihn zu einem baldigen Besuch in Berlin ein, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag mitteilte. Johnson habe die Einladung angenommen.

© SZ vom 27.07.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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