Wochengrafik:Dreckschleudern

Am Montag beginnt die 22. Klimakonferenz in Marrakesch. Etwa ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen verursacht der Straßenverkehr. Der größte Umweltsünder ist Estland. Holland hingegen hat das Zeug zum Vorbild.

Die türkische Regierung geht immer autoritärer gegen die Opposition vor. Am Freitag, 4. November, nimmt die Polizei mehrere Abgeordnete und zwei Parteichefs der pro-kurdischen HDP fest, die Staatsanwaltschaft wirft den Politikern Nähe zur als Terrororganisation verbotenen kurdischen PKK vor. Am Vormittag explodiert in der kurdischen Metropole Diyarbakır eine Bombe vor dem Polizeihauptquartier, nach Regierungsangaben sterben neun Menschen, die Regierung vermutet einen Anschlag der PKK. HDP-Politiker sprechen vom "Ende der Demokratie in der Türkei".

Am Sonntag, 30. Oktober, kündigt Präsident Recep Tayyip Erdoğan an, die Todesstrafe wieder einführen zu wollen. Am Montag, 31. Oktober, nehmen türkische Polizisten 13 Mitarbeiter der Zeitung Cumhuriyet fest. Kanzlerin Angela Merkel sagt, es sei alarmierend, dass die Pressefreiheit in der Türkei immer wieder eingeschränkt werde. Erdoğan wirft Deutschland vor, sich zum "Hafen für Terroristen" entwickelt zu haben.

Nach mehr als zwei Jahren Streit gibt die EU-Kommission am Donnerstag, 3. November, den Widerstand gegen die Pkw-Maut in Deutschland auf. Verkehrsminister Alexander Dobrindt rechnet mit der Einführung aber erst nach der Bundestagswahl, also 2018. Die Kommission stellt klar, dass sie den Rückzug ihrer Klage gegen die Maut an Bedingungen knüpft.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel äußert während seines China-Besuchs am Dienstag, 1. November, große Besorgnis über Behinderungen für den Marktzugang deutscher Firmen. China beklagt eine investitionsfeindliche Stimmung - und echauffiert sich über den EU-Kommissar Günther Oettinger, der sich abfällig über Chinesen geäußert hatte.

Die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist weiter ungeklärt. Nachdem Gabriel am Montag, 31. Oktober, den Eindruck erweckt hatte, die Schlichtung sei geglückt, bestreiten dies Branchenkenner. Die finanziellen Bedingungen seien noch offen.

Einig sind sich die Videoplattform Youtube und die Rechte-Verwertungsgemeinschaft Gema, nach sieben Jahren unterzeichnen sie einen Lizenzvertrag. Auf Youtube werden am Dienstag, 1. November, Tausende in Deutschland zuvor gesperrte Videos freigeschaltet.

Vor der libyschen Küste kentern am Donnerstag, 3. November, zwei Flüchtlingsboote, etwa 240 Menschen ertrinken. Damit sind 2016 wohl bereits mehr als 4220 Menschen umgekommen beim Versuch, Europa zu erreichen.

Er begeisterte Millionen, war einer der berühmtesten Zirkusartisten der Welt und sein Kostüm - karierte Mütze, blonde Perücke, schwarze Samtjacke, rote Fliege - wird unvergessen bleiben: Im Alter von 86 Jahren stirbt der Clown Oleg Popov am Mittwoch, 2. November.

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