Ein paar Sekunden reichen aus, Sekunden, in denen der Gefangene die Arme nach vorn rutschen lässt, seine Hände nicht hinter dem Rücken festhält. Die Wächter der Strafkolonie 6 im sibirischen Omsk suchen ständig neue Vorwände, um Wladimir Kara-Mursa zu bestrafen. Jetzt wollte er offenbar seine Mütze absetzen, auch dafür gibt es im Lager einen vorgeschriebenen Ort. Vielleicht hat er seine Hände etwas zu früh losgelassen, das behaupten jedenfalls die Wächter. Die Folge sind sechs weitere Monate in der Isolationszelle. Kein Mithäftling, kein Lagermitarbeiter darf mit dem Gefangenen sprechen. Sein einziger Kontakt sind seine Verteidiger. Und die schlagen jetzt Alarm, sorgen sich sehr um Kara-Mursas Gesundheit.
Russland:Die härteste Strafe – für den Kreml nicht genug
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Anwälte schlagen Alarm: Dem zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilten Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa geht es gesundheitlich immer schlechter. Er hatte zwei Giftanschläge überlebt und ist in Sibirien nun schlimmsten Bedingungen ausgeliefert.
Von Silke Bigalke, Moskau
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