Wirecard:Razzia beim Ex-Chefaufseher von Wirecard

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Der Fall Wirecard ist eine Geschichte vom Versagen der Aufsicht und der Politik. (Foto: Andreas Gebert/Reuters)

Der insolvente Finanzdienstleister vergab über Jahre Millionenkredite an dubiose Drittfirmen, der Aufsichtsrat segnete alles ab. Jetzt gerät der frühere Chefaufseher in den Fokus der Ermittler.

Von Jan Diesteldorf, Klaus Ott, Jörg Schmitt und Meike Schreiber, München

Das Schreiben an "Herrn Wulf Matthias, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wirecard AG" vom 29. September 2017 war "persönlich und vertraulich". Auf vier Seiten schrieb sich Tina Kleingarn den Frust von der Seele - und erklärte in klaren Worten, warum sie schon nach einem guten Jahr ihren Job im Aufsichtsrat des Aschheimer Finanzdienstleisters niederlegte. "Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass zwischen meinen Vorstellungen einer adäquaten Corporate Governance und der gelebten Aufsichtsratspraxis bei Wirecard eine große Diskrepanz besteht", schrieb Kleingarn. Vor allem über eines echauffierte sich die Investmentbankerin: dass dem Aufsichtsrat Millionenkreditbürgschaften zur Genehmigung vorgezeigt würden, die "bereits zuvor ausgezahlt wurden".

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