Julian Assange ist frei. Weltweit feiern das nicht nur seine Anhänger. Menschenrechtler und viele Medien zeigen sich erleichtert über den Deal mit der US-Justiz und preisen das Werk des unerschrockenen Australiers. Wofür? „For speaking truth to power“, wie es prägnant auf Englisch heißt, weil er also „der Macht die Wahrheit entgegenhält“ (wobei man mit dem Begriff „Wahrheit“ zurückhaltend sein sollte). Auch nicht-autoritäre Regierungen haben Leichen im Keller, die sie – oft mit dem Label „geheim“ versehen – gern in den Tiefen ihrer Apparate verbergen. Assange hat solche unbequemen Tatsachen, darunter wohl auch Kriegsverbrechen und Korruption während der US-Interventionen in Afghanistan und im Irak, unter Einsatz seiner eigenen Freiheit ans Licht gebracht. Diese Transparenz herzustellen, die im öffentlichen Interesse liegt, das ist sein großes Verdienst, egal ob man das Journalismus oder Aktivismus nennt.
Wikileaks-Gründer:Die zwei Gesichter des Julian Assange
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Nach seiner Freilassung wird der Australier als Vorkämpfer des Journalismus gefeiert. Doch er hatte auch eine Verbindung zu Putins Russland, Donald Trump ist ein großer Fan von ihm. Über die dunkle Seite einer hochproblematischen Figur.
Von Thomas Kirchner
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