Der Wikileaks-Informant Bradley Manning hat erklärt, er fühle sich als Frau und wolle künftig Chelsea heißen. Das ließ der 26-Jährige über seinen Anwalt David Coombs im TV-Sender NBC mitteilen. "Jetzt, da ich in diese nächste Phase meine Lebens eintrete, möchte ich, dass jeder mein richtiges Ich kennt. Ich bin eine Frau", las Coombs aus einem Brief vor, der mit Chelsea Manning unterschrieben ist.
"Ich bitte auch, mich ab heute mit meinem neuen Namen anzureden und das weibliche Personalpronomen zu verwenden", hieß es in der Erklärung. Sie habe sich seit ihrer Kindheit so gefühlt und wolle so schnell wie möglich mit einer Hormontherapie beginnen, strebe aber keine Operation zur Geschlechtsumwandlung an. Die Armee teilte postwendend mit, dass sie ihren Angehörigen weder eine Hormonbehandlung noch eine geschlechtsumwandelnde Operation ermögliche.
Manning wurde am gestrigen Mittwoch zu 35 Jahren Haft verurteilt. Bei der Verkündung des Strafmaßes hatte die Richterin festgelegt, dass der 26-Jährige nach einem Drittel der Haftzeit eine Begnadigung beantragen darf. Richterin Denise Lind hatte den geständigen Auswerter von geheimen Informationen im Juli in 20 von 21 Anklagepunkten, darunter Geheimnisverrat und Diebstahl schuldig gesprochen. Sie sprach ihn jedoch vom Hauptvorwurf der Unterstützung des Feindes frei.