Wiesbaden (dpa/lhe) - Friedensaktivisten wollen am kommenden Samstag (1. Februar) am US-Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim gegen die militärische US-Großübung „Defender Europe 20“ demonstrieren. Geplant sei eine Mahnwache vor den Toren des Europa-Hauptquartiers der US-Armee, teilte die Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt mit. Der hessische Bundestagsabgeordnete Achim Kessler (Linke) forderte die Bundesregierung am Dienstag auf, „die Beteiligung der Bundeswehr an dieser Machtdemonstration der NATO abzusagen“.
Das US-Militär will mit „Defender Europe 20“ die Verlegung von Truppen aus den USA nach Polen und ins Baltikum üben. Nach Angaben der US-Streitkräfte sollen 37 000 Soldaten teilnehmen. Geplant ist die umfangreichste Truppenverlegung aus den USA nach Europa in den vergangenen 25 Jahren. Die Friedensbewegung kritisiert die Aktion als unnötiges Säbelrasseln.
In Hessen könnten die Truppen sowohl auf den Schienen als auch auf der Straße unterwegs sein, hatte die Staatskanzlei in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mitgeteilt. Dies könnte zu vorübergehenden Verzögerungen führen.
„Straßen- als auch Schienentransporte werden weitgehend außerhalb der Hauptverkehrszeiten geplant, darüber hinaus wird dem zivilen Personen- und Güterverkehr Vorrang gewährt“, hieß es. Für die Verlegung von Truppenteilen per Luft seien die Flughäfen Frankfurt und der US-Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim vorgesehen.