Österreich:Halber Denkmalsturz

Österreich: Ein Modell des Karl-Lueger-Denkmals, dessen Sockel nun um 3,5 Grad nach rechts gekippt werden soll.

Ein Modell des Karl-Lueger-Denkmals, dessen Sockel nun um 3,5 Grad nach rechts gekippt werden soll.

(Foto: Klemens Wihlidal)

Die umstrittene Statue des früheren Wiener Bürgermeisters Karl Lueger, eines Antisemiten, soll um 3,5 Grad nach rechts gekippt werden. Warum der Künstler Klemens Wihlidal, der diese Idee hatte, das besser findet als einen Abriss des Monuments.

Interview von Cathrin Kahlweit

Seit fast 100 Jahren steht die Statue des von 1897 bis 1910 amtierenden Wiener Bürgermeisters Karl Lueger, eines glühenden Antisemiten, schon auf einem hohen Sockel im 1. Wiener Bezirk. Die Stadt tat sich immer schwer mit dem so populären wie populistischen Politiker; der nach ihm benannte Karl-Lueger-Ring wurde zwar vor zehn Jahren in Universitätsring umbenannt und dem Denkmal gegenüber dem Stadtpark 2016 eine Tafel mit Erklärtext beigefügt. Doch der Streit ging weiter, das Lueger-Denkmal wurde besprüht und mit dem Wort "Schande" beschrieben. 2021 startete die Stadt einen runden Tisch, aus dem ein "Wettbewerb zur permanenten Kontextualisierung des Lueger-Denkmals" hervorging.

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