Islamisten:Razzien bei mutmaßlichen Kontaktleuten des Wien-Attentäters in Deutschland

Nach dem Terrorangriff in Wien

Zahlreiche Menschen stehen vor einem Kerzen- und Blumenmeer an einem der Tatorte im Bereich der Seitenstettengasse in der Wiener Innenstadt.

(Foto: Helmut Fohringer/dpa)

Zwei der Islamisten, bei denen Durchsuchungen stattfanden, sollen den Wiener Attentäter im Sommer dieses Jahres besucht und bei ihm übernachtet haben.

Von Florian Flade und Georg Mascolo

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am Freitagmorgen die Wohnungen und Geschäftsräume von mutmaßlichen Kontaktleuten des Attentäters von Wien in Deutschland durchsucht. Die Razzien unter Beteiligung der Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei fanden in Osnabrück, Kassel und im Kreis Pinneberg statt.

Gegen die vier Personen bestehe "nach bisherigem Stand der Ermittlungen (...) kein Anfangsverdacht für eine Beteiligung an dem Anschlagsgeschehen", teilte das BKA an.

Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung soll es sich bei den Männern um Islamisten handeln, die bereits seit einiger Zeit im Rahmen eines Gefahrenabwehrvorgangs "Metapher" im Blick der Sicherheitsbehörden standen. Demnach sollen zwei der Islamisten, bei denen heute Durchsuchungen stattfanden, den Wiener Attentäter Kujtim F. im Sommer dieses Jahres besucht und bei ihm übernachtet haben.

Nach dem Terroranschlag von Wien am 2. November hatte die österreichische Polizei zudem ein Ermittlungsersuchen an die deutschen Behörden gestellt und um weitere Informationen zu den mutmaßlichen Kontaktpersonen gebeten.

Bei dem Anschlag ermordete der Attentäter vier Menschen und verwundete mehr als 20 weitere Personen. Die Polizei erschoss den Islamisten.

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