Ziviler Widerstand:„Endlich ein Mann. Frisch, klar, aktiv“

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Fachmann für viele Dinge: Carl Friedrich Goerdeler, Oberbürgermeister von Leipzig, als Reichskommissar für Preisüberwachung an seinem Schreibtisch im Reichsernährungsministerium in Berlin. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Wer war Carl Goerdeler, der ehemalige Oberbürgermeister von Leipzig, der als „Kopf des zivilen Widerstands“ gegen Hitler gilt? Peter Theiners Biografie über einen einsamen Politiker mit hochfliegenden Plänen.

Rezension von Rudolf Walther

Carl Friedrich Goerdeler wurde 1884 in der Provinz Westpreußen in eine Beamtenfamilie hineingeboren und verlebte eine von entsprechenden Werten und Verhaltensweisen geprägte Kindheit und Jugend. Zum Jurastudium ging er nach Leipzig und Berlin. Sein Vater war Abgeordneter im Reichstag für die Freikonservativen. Goerdeler diente in der Marine des Flottenkaisers, die er verließ und als Referendar in den preußischen Staatsdienst trat. Nach einem Praktikum im Bankwesen entdeckte er nicht nur sein Interesse für Finanzen, sondern auch für Kommunalpolitik, die fortan seinen beruflichen Weg bestimmten. Nichts deutete in seinem bisherigen Leben auf seine spätere Affinität zu Opposition oder gar Widerstand gegen staatliche Macht hin. Der Historiker Peter Theiner hat dem Mann, der als „Kopf des zivilen Widerstands“ bezeichnet wird, nun eine umfassende Biografie gewidmet.

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