Nahostkonflikt:Israelische Soldaten töten angeblich Jugendlichen in Westjordanland

Nahostkonflikt: Ein Mann schwenkt die palästinensische Flagge vor israelischen Soldaten während eines Protestes gegen Geschäftsschließungen durch die israelische Armee in der Stadt Hawara.

Ein Mann schwenkt die palästinensische Flagge vor israelischen Soldaten während eines Protestes gegen Geschäftsschließungen durch die israelische Armee in der Stadt Hawara.

(Foto: IMAGO/Nasser Ishtayeh/IMAGO/ZUMA Wire)

Laut dem Bürgermeister der Stadt Azzun haben Streitkräfte aus Israel einen palästinensischen Teenager erschossen. Das israelische Militär bestätigt lediglich, dass Menschen verwundet wurden.

Israelische Streitkräfte haben am Donnerstag im von Israel besetzten Westjordanland angeblich einen 15-jährigen Palästinenser erschossen. Dem Bürgermeister der Stadt Azzun im Norden des Westjordanlandes zufolge ist ein israelisches Militärfahrzeug am späten Donnerstagabend in die Stadt gefahren, das palästinensische Jugendliche daraufhin mit Steinen bewarfen. Die Soldaten hätten dann angefangen, auf die Schüler zu schießen.

Das städtische Krankenhaus veröffentlichte eine Stellungnahme in der es hieß, dass ein Zehntklässler nach einem Schuss in den Rücken gestorben sei und man zwei weitere Personen mit Schussverletzungen behandle. Laut einer Erklärung des israelischen Militärs, hatten die Soldaten in der Gegend nach Personen gesucht, die Feuerwerkskörper auf israelische Fahrzeuge warfen. Dabei hätten sie auf mit Sprengstoff werfende Verdächtige geschossen.

Das israelische Militär bestätigte lediglich, dass Menschen dabei verwundet worden seien. Im Westjordanland war die Gewalt zuletzt eskaliert. Nach israelischen Militäreinsätzen war es wiederholt zu Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gekommen, auf die Israel mit Beschuss reagiert hat. Bei einer Razzia des Militärs in Nablus im Westjordanland waren vergangene Woche elf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt worden.

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