Süddeutsche Zeitung

Westjordanland:Palästinenser attackiert israelische Familie mit Säure

Palästinenser attackiert israelische Familie mit Säure

Ein Palästinenser hat im von Israel besetzten Westjordanland einen Säureanschlag auf eine israelische Familie verübt. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden bei dem Angriff nahe Bethlehem sechs Menschen leicht verletzt, darunter auch Kinder.

Der Attentäter wurde festgenommen, nachdem ein israelischer Zivilist ihm ins Bein schoss.

Der Vorfall ereignete sich an einem Kontrollpunkt außerhalb von Bethlehem nahe dem jüdischen Siedlungsblock Gusch Etzion. Nach Armeeangaben hatte eine israelische Familie den palästinensischen Anhalter in der Nähe des Checkpoints im Auto mitgenommen. Der Mann habe dann plötzlich Säure auf das Ehepaar und dessen vier Töchter geworfen.

Spannungen nach Tod des verstorbenen Palästinenserfunktionärs

Nach dem Tod eines ranghohen Palästinenserfunktionärs bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten am Mittwoch war neue Gewalt befürchtet worden. Tausende Palästinenser schworen bei dessen Beisetzung Rache.

Nach der Autopsie hatte ein palästinensischer Regierungssprecher erklärt, die Schuld der israelischen Soldaten am Tod des populären Aktivisten sei erwiesen. Das israelische Gesundheitsministerium nannte unter Verweis auf die Autopsie dagegen "einen Herzinfarkt ausgelöst durch eine Stress-Situation" als wahrscheinliche Todesursache.

Die israelischen Streitkräfte rechneten nach dem Trauerzug und nach den muslimischen Freitagsgebeten mit gewalttätigen Ausschreitungen im Westjordanland. In Erwartung einer Welle von neuen Protesten gegen die Besatzungspolitik wurden weitere Armeebataillone im Westjordanland stationiert.

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