Krieg in NahostIsrael räumt Beschuss von Diplomaten in Westjordanland ein

Das Auswärtige Amt verurteilt die Schüsse auf die Delegation scharf, zu der auch ein Deutscher gehörte. Die internationalen Diplomaten waren in Dschenin unterwegs, um die humanitäre Lage zu begutachten.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates
Palästinenser: Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren
Israel: Müssen uns auf längeren Einsatz im Krieg mit Iran einstellen
Treffen der Europäer mit Iran in Genf beendet – Wadephul hält weitere Gespräche für sinnvoll
Medien: Iran könnte erneut Streumunition eingesetzt haben
Europäisches Außenministertreffen mit Iran in Genf gestartet
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Luftwaffe holt 64 Deutsche aus Israel zurück

Bundeswehr und Auswärtiges Amt haben eine Gruppe deutscher Staatsangehöriger aus Israel abgeholt. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt, befinden sich zwei Airbus A400M der Luftwaffe auf dem Weg von Israel zurück nach Deutschland. Es handelt sich dabei nicht um eine militärische Evakuierungsoperation. Eine solche würde als Einsatz bewaffneter Kräfte der Bundeswehr die Zustimmung des Parlaments benötigen. Stattdessen bezeichnen Bundeswehr und Auswärtiges Amt die Aktion als „diplomatische Abholung“. 

An Bord der beiden Flugzeuge befinden sich 64 Personen. Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden geplant und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen. „Nach nur kurzer Vorwarnzeit waren unsere Crews der Luftwaffe vor Ort“, so Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). 

Das Auswärtige Amt hatte bereits in den letzten zwei Tagen mit zwei Sonderflügen insgesamt 345 Personen eine Rückkehr über Amman in Jordanien ermöglicht. Auch am Samstag soll es einen weiteren Sonderflug geben. Die israelischen Behörden hätten zudem in Abhängigkeit von der Lage eine baldige Öffnung des israelischen Luftraums für ausgewählte kommerzielle Flüge in Aussicht gestellt, heißt es in der Pressemitteilung. 
Dimitri Taube

Palästinenser: Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren

Das israelische Militär hat nach palästinensischen Angaben erneut Dutzende Palästinenser in der Nähe von Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet. Im Zentrum des Gebiets seien 23 Menschen ums Leben gekommen, die dort auf Hilfsgüter der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewartet hätten, hieß es aus medizinischen Kreisen des Küstengebiets. Palästinensische Angaben dazu, wie genau die Menschen getötet wurden, gab es bisher keine.

Zudem sollen laut medizinischen Kreisen mindestens elf Menschen durch israelischen Beschuss in der Nähe einer GHF-Verteilstelle in Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden sein. Auch sie hätten auf Lebensmittel gewartet.

Israels Armee teilte auf Anfrage zu dem Vorfall im Zentrum des Gazastreifens mit, in der Nacht habe sich dort eine Gruppe in der Nähe von israelischen Soldaten versammelt. „Einer ersten Untersuchung zufolge witterten die Truppen eine Bedrohung und gaben Warnschüsse ab. Trotz wiederholter Warnungen und Warnschüsse rückten mehrere Verdächtige weiter auf die Truppen zu“, hieß es in einer Mitteilung. Ein Fluggerät habe die Verdächtigen daraufhin angegriffen und getötet. Der Vorfall werde derzeit geprüft, so die Armee. Zu dem zweiten Vorfall sagte die israelische Armee, dieser sei ihr nicht bekannt.

Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Dimitri Taube

Israel: Müssen uns auf längeren Einsatz im Krieg mit Iran einstellen

Israels Generalstabschef Ejal Zamir erwartet nach eigenen Angaben kein baldiges Ende des Krieges mit Iran. „Wir müssen uns auf einen länger dauernden Einsatz einstellen“, sagte er in einer Videoansprache. Israel habe sich jahrelang auf diese Offensive vorbereitet und sie nun begonnen, da „operative und strategische Bedingungen“ zusammengetroffen seien, sagte Zamir, ohne Details dazu zu nennen. „Eine weitere Verzögerung hätte das Risiko bedeutet, diese Bedingungen zu verlieren und in einen künftigen Einsatz mit einem klaren Nachteil zu gehen.“
Wir haben den komplexesten Einsatz unserer Geschichte begonnen
Israels Generalstabschef Ejal Zamir
Israel hatte vergangenen Freitag damit begonnen, Ziele in Iran anzugreifen. Die Islamische Republik habe zu dem Zeitpunkt rund 2500 Boden-Boden-Raketen gehabt, so der israelische Stabschef weiter. „Schätzungen zufolge hätte sie innerhalb von zwei Jahren rund 8000 Raketen gehabt.“ Die Angaben ließen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.

Irans „Plan zur Vernichtung des Staates Israel“ habe zudem in den vergangenen Monaten einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gegeben habe, sagte der israelische Militärchef.

Erklärtes Kriegsziel der Atommacht Israel ist es, Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Die iranische Führung hingegen bestreitet seit Jahren, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und viele westliche Staaten sind jedoch besorgt, dass Teheran immer näher an den Punkt rückt, solche Waffen herstellen zu können. Denn Iran produziert als einziger kernwaffenfreier Staat Uran mit beinahe waffentauglichem Reinheitsgrad. 
Sina-Maria Schweikle
Sina-Maria Schweikle

Treffen der Europäer mit Iran in Genf beendet – Wadephul hält weitere Gespräche für sinnvoll

Nach einem dreistündigen Gespräch traten die Außenminister in Genf vor die Presse. Johann Wadephul sprach von „ernsthaften Gesprächen“, die er und seine britischen und französischen Kollegen mit dem iranischen Ressortchef Abbas Araghchi geführt hätten. Es sei der Eindruck entstanden, so Wadephul, „dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle Fragen weiter zu sprechen“. 

Araghchi selbst äußerte sich ähnlich positiv: Sein Land sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich. Die Diskussionen seien ernsthaft und von Respekt geprägt gewesen.

Ob nun konkrete diplomatische Kanäle entstehen, bleibt vorerst offen. Während US-Präsident Trump sich selbst eine Frist von zwei Wochen gesetzt hat, um über ein mögliches militärisches Eingreifen zu entscheiden, bleibt Europas Spielraum begrenzt – doch der Versuch, den Dialog nicht völlig abreißen zu lassen, könnte sich in einer zunehmend unübersichtlichen Lage als wichtiger Anker erweisen.

Wadephul erhielt für seine diplomatischen Bemühungen Rückendeckung von Bundeskanzler Friedrich Merz, der am Tag vor den Verhandlungen auf der Plattform X erklärte, er unterstütze „die intensiven Bemühungen, die Bundesaußenminister Johann Wadephul und seine Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien gegenüber dem Iran unternehmen“. Damit wollte der Kanzler offenbar dem Eindruck entgegenwirken, es gebe einen Dissens zwischen ihm und seinem Außenminister in der Haltung zum Nahostkrieg. Stattdessen hob er mit seiner Nachricht die gemeinsamen Anstrengungen hervor.

Auch aus der Koalition erhält der Außenminister Unterstützung. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Adis Ahmetovic, begrüßte „ausdrücklich die Verhandlungsbereitschaft des Außenministers Wadephul in Genf“ und betonte: „Oberstes Ziel muss weiterhin für uns, Deutschland und die EU sein, dass dieser Israel-Iran-Krieg zügig beendet wird“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Das Risiko einer weiteren unkontrollierten Eskalation sei „sehr groß“, sagte er. Zugleich forderte Ahmetovic ein „rhetorisches Abrüsten“. Es gehe nun darum, Diplomatie, Völkerrecht und die Glaubwürdigkeit der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik wieder zu lösungsfähiger Stärke zu führen.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Verletzte bei iranischem Raketenbeschuss in Haifa

Bei iranischem Raketenbeschuss sind in der israelischen Mittelmeerstadt Haifa zahlreiche Menschen verletzt worden. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom wurden bei der Attacke mindestens 23 Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Ein Sanitäter berichtete von großer Zerstörung auf den Straßen am Einschlagsort. Israels Außenminister Gideon Saar teilte mit, in Haifa sei auch eine Moschee getroffen worden. Dabei seien Geistliche, die sich in dem Gotteshaus aufgehalten hätten, verletzt worden. Ein von Saar veröffentlichtes Video soll Schäden in dem Gebäude zeigen. 

Irans Revolutionsgarde, die Elitestreitmacht des Landes, sprach derweil von israelischen Angriffen auf militärische Ziele, Einrichtungen der Rüstungsindustrie, Kontrollzentren sowie die Luftwaffenstützpunkte Nevatim und Hatzerim. Ob diese Ziele tatsächlich getroffen wurden, lässt sich derzeit unabhängig nicht bestätigen. Auch aus Irans Hauptstadt Teheran wurden Angriffe gemeldet. Israel hat dort iranischen Berichten zufolge am frühen Morgen eine Klinik durch Raketen beschädigt. Einwohner berichteten zudem von schweren Explosionen in der Nacht. 
Dimitri Taube

Medien: Iran könnte erneut Streumunition eingesetzt haben

Bei einem heftigen Raketenangriff auf Israel könnte Iran erneut Streumunition eingesetzt haben. Das Militär prüfe, ob viele kleine Sprengkörper, die im Stadtgebiet von Beerscheba in der Negev-Wüste explodierten, auf die international geächtete Waffenart zurückzuführen sind, wie die Zeitung Haaretz berichtete. Schon am Vortag hatte Israel Iran vorgeworfen, mindestens eine Streubombe auf das Zentrum des Landes abgeschossen zu haben.

Streumunition ist eine Waffe, die noch in der Luft weit über dem Zielgebiet zerplatzt und dabei viele kleine Sprengkörper über ein großes Gebiet verstreut, von denen viele nicht sofort explodieren und später Zivilisten, vor allem Kinder beim Spielen, gefährden können.

Der gut vernetzte israelische Militär-Korrespondent Emanuel Fabian von der Zeitung Times of Israel veröffentlichte auf X ein Video, das die Folgen der Explosion von Streumunition in einem Kindergarten zeigen könnte. Die Zerstörungen sind nicht so extrem wie bei dem Einschlag eines ganzen Raketensprengkopfes. Aber die vielen kleinen Splitter würden Menschen in der Nähe schwer verletzen oder töten.

Streubomben sind durch ein internationales Abkommen geächtet, aber nicht global verboten. Große Militärmächte wie die USA und Russland, aber auch Iran und Israel, sind dem Abkommen nicht beigetreten. Israel setzt diese Waffen offenbar seit Längerem nicht mehr ein. Der Einsatz ist völkerrechtlich höchst umstritten.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

EU-Analyse: Israel verletzt Grundsätze für enge Kooperation 

Israel verstößt mit seinem Vorgehen im Gazastreifen gegen festgelegte Grundsätze für eine enge Zusammenarbeit mit der EU. Zu diesem Ergebnis kommt ein interner Prüfbericht der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas, der jetzt an die Mitgliedstaaten übermittelt wurde, wie die Deutschen Presse-Agentur in Brüssel von Diplomaten erfuhr. Für die Regierungen der Länder und die EU stellt sich nun die Frage, ob und wie sie auf die Analyse reagieren. Die Optionen reichen vom Aussetzen des derzeitigen Partnerschaftsabkommens bis hin zu wirtschaftlichen Sanktionen. So könnten etwa Zollerleichterungen aufgehoben und Israels Zugang zum EU-Forschungsförderungsprogramm Horizon blockiert werden.

Der Bericht ist das Ergebnis eines Auftrags des EU-Außenministerrates. Er hatte im Mai mit großer Mehrheit beschlossen, zu überprüfen, ob Israel sich noch an die Grundprinzipien des sogenannten Assoziierungsabkommens hält. Zu diesen gehört, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien auch auf der Achtung der Menschenrechte basieren. Israels Vorgehen im Gazastreifen wird in dem Bericht als Verstoß gegen dieses Grundprinzip gewertet. Hintergrund ist insbesondere, dass das Land seit Monaten kaum noch Lieferungen von Hilfsgütern in den Gazastreifen lässt, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben.

Das Ergebnis des Berichts hat sich bereits seit einigen Wochen abgezeichnet. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte Ende Mai gesagt, dass die Eskalation und der unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt gegen Zivilisten im Gazastreifen unter humanitärem und internationalem Recht nicht zu rechtfertigen seien. Die Ausweitung der israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen, bei denen zivile Infrastrukturen ins Visier genommen würden, sei abscheulich.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Europäisches Außenministertreffen mit Iran in Genf gestartet

Die Chefdiplomaten von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghchi zusammengekommen. Eine Woche nach Beginn des Krieges zwischen Israel und Iran wollen Außenminister Johann Wadephul (CDU), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) ausloten, ob Teheran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm und zum Verzicht auf Atomwaffen bereit ist. An den Gesprächen in einem Genfer Hotel nimmt auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Die Europäer und Kallas waren zunächst unter sich in der Residenz des deutschen Abrüstungsbotschafters im schweizerischen Genf zu vorbereitenden Beratungen zusammengekommen.

Der iranische Außenminister hat die Erwartungen vor den Gesprächen zwar gedämpft. Doch nach Angaben aus Regierungskreisen ist Iran grundsätzlich bereit, mit den Europäern über eine Begrenzung der Uran-Anreicherung in seinem Atomprogramm zu sprechen. Eine Reduzierung auf null komme aber nicht infrage. Die Rolle der europäischen Mächte sei nun bedeutender, sagte ein iranischer Regierungsvertreter vor den Gesprächen in Genf. Wegen der israelischen Angriffe auf sein Land wolle die Regierung in Teheran derzeit nicht mit den USA interagieren.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Israels Regierung ordnet verstärkte Angriffe auf Teheran an 

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ihre Angriffe in Iran auszuweiten und dabei verstärkt Ziele der Regierung in Teheran ins Visier zu nehmen. Auf diese Weise solle das Regime destabilisiert werden, sagte Katz. Eine umfassende Evakuierung Teherans soll herbeigeführt werden. Katz kündigte zudem an, Einrichtungen und Wissenschaftler, die mit dem iranischen Atomprogramm in Verbindung stehen, weiter angreifen zu wollen.

Erklärtes Kriegsziel Israels ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern. Katz deutete jedoch bereits mehrfach an, dass Israel noch andere Ziele in dem Krieg mit Iran verfolgen könnte. Erst am Donnerstag hatte er dem iranischen Staatschef Chamenei gedroht, dieser könne „nicht weiter existieren“.

Bleiben? Gehen? Aber wohin? Autorin Jina Khayyer ruft ihre Familie in Teheran an. Lesen Sie den Gastbeitrag mit SZ Plus:
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Iranischer Außenminister: „Es gibt keinen Raum für Verhandlungen mit uns, bis die israelische Aggression aufhört“ 

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hat die Erwartungen vor den Gesprächen mit seinen europäischen Amtskollegen in Genf gedämpft. „Es gibt keinen Raum für Verhandlungen mit uns, bis die israelische Aggression aufhört“, sagt Araghchi dem Staatsfernsehen zufolge. Gespräche mit den USA schließt der Minister grundsätzlich aus und begründet dies damit, dass das Land mit Israel verbündet ist. Am Freitag wollen die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Genf mit ihm über das iranische Atomprogramm verhandeln. Johann Wadephul hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass man mit diplomatischen Gesprächen zu einer Deeskalation im Nahen Osten beitragen möchte.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Israel meldet Angriffe auf militärische Ziele in Iran 

Israel hat nach eigenen Angaben in der Nacht Dutzende Angriffe auf militärische Ziele in Iran geflogen. Unter anderem sei auch eine Einrichtung ins Visier genommen worden, die an der Entwicklung iranischer Atomwaffen beteiligt sei, teilt das Militär mit. Dabei habe es sich um die Militär-Forschungsorganisation SPND gehandelt. 
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Raketeneinschlag in Be’er Scheva 

Bei einem iranischen Raketenangriff auf Israel am Morgen ist die Stadt Be’er Scheva im Süden des Landes getroffen worden. Mindestens ein Geschoss sei in der Nähe von Wohnhäusern, Bürogebäuden und Industrieanlagen eingeschlagen, teilt die israelische Armee mit. Bei mindestens einem Wohnkomplex sei die Fassade abgerissen worden. Laut Times of Israel wurden sieben Leichtverletzte ins Krankenhaus gebracht. In den Wohnungen wird noch nach weiteren Verletzten gesucht. Der israelische Sender Kan zeigt Aufnahmen von brennenden Autos, dicken Rauchschwaden und zerbrochenen Fenstern an Wohngebäuden. CNN berichtet von Bränden in der Nähe von Bürogebäuden, in denen auch eine Vertretung von Microsoft untergebracht ist. Be’er Scheva war in den vergangenen Tagen bereits wiederholt zum Ziel iranischer Angriffe geworden. Erst am Donnerstag wurde ein Krankenhaus getroffen.
Michelle Ostwald

Israels Armee: Weiterer Raketenbeschuss aus Iran

Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Erneut heulten im Süden des Landes die Warnsirenen, die Luftabwehr war am frühen Morgen in Betrieb. Kurz darauf teilte die Armee mit, dass die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen könne. Die Such- und Rettungskräfte seien an einem Ort im Einsatz, wo ein Geschoss niedergegangen sein soll. Kurz zuvor waren laut dem Militär mehrere Drohnen aus dem Iran abgefangen worden.
Michelle Ostwald

Außenminister der USA und Großbritanniens beraten über Iran

Unmittelbar vor den europäischen Verhandlungen mit Iran hat sich der britische Außenminister David Lammy in Washington mit seinem US-Kollegen Marco Rubio ausgetauscht. Dabei ging es auch um den Krieg zwischen Israel und Iran. Die beiden Minister seien sich einig gewesen, dass Iran niemals eine Atomwaffe haben dürfe, teilte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, mit. 

Lammy will an diesem Freitag zusammen mit seinen Kollegen aus Deutschland und Frankreich den iranischen Außenminister in Genf treffen. Dabei soll es um das umstrittene iranische Atomprogramm gehen. Angesichts eines möglichen Eingreifens der USA in den Krieg Israels mit Iran wollen die europäischen Minister Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben bewegen und so zur Deeskalation beitragen.
Dimitri Taube

General im Ruhestand: Iran hat angereichertes Uran gesichert

Iran hat nach Aussagen eines Kommandeurs der mächtigen Revolutionsgarden vor dem Angriff durch Israel hochangereichertes Uran in Sicherheit gebracht. „Wir haben vorher alle Materialien weggeschafft“, sagte der frühere Kommandeur und Generalmajor Mohsen Resai in einem TV-Interview.

„Alle Materialien sind jetzt in unserer Hand“, behauptete er. „Zweitens: Die Wissenschaftler sind in unserer Hand. Drittens: Die Fabriken, in denen wir nukleares Gerät hergestellt haben – diese Fabriken gibt es immer noch.“ Resais Darstellung nach hat die iranische Staatsführung bereits im März mit dem Krieg gerechnet. 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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