Westerwelle in Indien:Rüstung ja, Atomwaffen nein

Bei seinem Antrittsbesuch in Indien tut Außenminister Westerwelle das, wozu er gewählt wurde: deutsche Interessen vertreten. Die nuklearen Ambitionen Indiens sieht er daher nicht so gerne - aber er wirbt um Rüstungsaufträge für deutsche Firmen.

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Das orangene Tüchlein sportlich um den Kopf geschlungen - und los geht's: Außenminister Westerwelle war zu einem viertägigen Staatsbesuch in Indien. Bei einer Besichtigung des Gurudwara Sheesh Ganj Tempel in Delhi am Sonntag trägt er die traditionelle Kopfbedeckung der Sikhs.

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Danach geht es zu den Grabanlagen des Kaisers Humayun. Abad Ahmad, Vorsitzender der indischen Aga-Khan-Stiftung (links) und Ratish Nanda, Direktor des Aga Khan Trust for Culture (rechts) erläutern Westerwelle die Geschichte des zweiten Herrschers des Großmogulreiches. Humayun regierte im 16. Jahrhundert und musste nach zehn Jahren Amtszeit nach Persien flüchten. 

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Mit dem indischen Premier Manmohan Singh spricht Westerwelle am Montag über die bilateralen Beziehungen und eine engere Abstimmung bei globalen Herausforderungen. Indien war ebenso wie Deutschland in der vergangenen Woche von der UN-Vollversammlung als neues nicht-ständiges Mitglied in den Sicherheitsrat ab 2011 gewählt worden. Gemeinsam mit Brasilien und Japan setzen sich beide Länder in der sogenannten G4-Gruppe für eine Erweiterung des höchsten UN-Gremiums ein.

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Schöne Aussichten für die deutsch-indischen Beziehungen also? Zwischen Westerwelle und dem indischen Außenminister S.M. Krishna gibt es durchaus Meinungsverschiedenheiten. So erklärt Westerwelle, es wäre ein "großer Schritt nach vorn", wenn Indien den Kernwaffenteststoppvertrag ratifizieren würde. Deutschland würde es auch begrüßen, wenn Indien sich dem System der nuklearen Nichtverbreitung annähere. Aber Neu Delhi lehnt den Beitritt zu dem entsprechenden Abkommen bislang strikt ab und wehrt sich gegen Forderungen zu verstärkten Bemühungen bei der nuklearen Abrüstung.

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Dafür gibt es auf der kulturellen Ebene eine Annäherung: Für 2011/12 soll in Indien ein "Deutschland-Jahr" und ein Jahr später ein "Indien-Jahr" in Deutschland stattfinden. Dazu unterzeichnen der Direktor des indischen Rats für kulturelle Beziehungen, Suresh Goel (rechts) und der Direktor für Kultur und Wissenschaft des Deutschen Auswärtigen Amts, Thomas Gotz (links) am Montag ein Memorandum of Understanding.  Anlass für das Indien- und das Deutschland-Jahr ist die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor 60 Jahren. Geplant sind kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen unter dem Motto: "Deutschland und Indien: Unendliche Möglichkeiten".

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Gleichzeitig wirbt Westerwelle (hier erneut mit Krishna) um indische Aufträge für Rüstungslieferungen. Die deutschen Unternehmen könnten dabei mit der Unterstützung der Bundesregierung rechnen, erklärte Westerwelle in Indien. Zur Modernisierung seiner veralteten Luftwaffe prüft die indische Regierung auch die Anschaffung von Eurofightern.

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Gegenüber Krishna betont Westerwelle, Deutschland und Indien seien durch eine "gemeinsame Wertegemeinschaft" eng verbunden.

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Nach einer Rede vor dem Indian Institute of Technology (IIT) besucht Westerwelle die Gandhi-Gedenkstätte (Gandhi Smriti). Die stellvertretende Vorsitzende der Einrichtung, Tara Gandhi, führt den Außenminister durch den Garten, in dem Gandhi am 30. Januar 1948 ermordet wurde.

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Westerwelle streut Blumen am Gandhi-Schrein ...

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... und besichtigt das Museum, das der Einrichtung angeschlossen ist.

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