Wahlkampf ist Hochsaison für Carsten Rosenau, Zeit für ein Interview bleibt dem 59-jährigen Geschäftsführer der Wesselmann-Werbung nur während einer Autofahrt. Alle Parteien rufen gerade nach seiner Hilfe, wollen Plakatflächen gemäß DIN-Norm 18/1 buchen: exakt 356 Zentimeter breit und 252 Zentimeter hoch – einen „Wesselmann“ eben. Der Begriff gehört längst zum Jargon von PR-Agenturen und Parteistrategen: Vor knapp 65 Jahren entwickelte das damalige Familienunternehmen die auffälligen Großplakate an Landstraßen und auf Verkehrsinseln. Konrad Adenauer und Willy Brandt waren 1961 frühe Kunden. Diesmal wirbt Rosenau, der vor mehr als 35 Jahren im Bochumer Betrieb als Plakatkleber anfing und seit 2017 Mitgesellschafter ist, für Olaf Scholz, Friedrich Merz und Konkurrenten. Trotz Instagram oder Tiktok, das Geschäft des obersten Wesselmanns boomt.
Wahlwerbung:Werben übers Unterbewusste – „das erzielt die Wirkung!“
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356 Zentimeter breit, 252 Zentimeter hoch – ein sogenannter Wesselmann. Die Großplakate der Bochumer Firma gehören seit 65 Jahren zu jedem Wahlkampf, auch diesmal trotz Instagram oder Tiktok.
Interview von Christian Wernicke

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