Weltweite Reisewarnung:US-Regierung befürchtet Terroranschläge der Al-Qaida

Besonders gefährdet seien der Nahe Osten und Nordafrika: Die US-Regierung hat vor Anschlägen des Terrornetzwerks Al-Qaida gewarnt. Einige Botschaften in arabischen Ländern will das US-Außenministerium am Sonntag vorsorglich geschlossen halten. Auch die deutsche und die britische Botschaft im Jemen werden geschlossen bleiben.

Die USA haben eine weltweite Reisewarnung herausgegeben. Es gebe Hinweise, dass Al-Qaida oder verbündete Terrororganisationen Anschläge planten, teilte das US-Außenministerium mit. Besonders gefährdet seien der Nahe Osten und Nordafrika.

Die Gefahr bestehe bis Ende August, hieß es weiter. Die Terroristen könnten besondere US-Ziele ins Visier nehmen, aber auch den öffentlichen Verkehr oder touristische Infrastruktur.

Bereits zuvor hatte die US-Regierung aus Sicherheitsgründen eine Vorsichtsmaßnahme beschlossen: "Das Außenministerium hat bestimmte Botschaften und Konsulate angewiesen, am Sonntag, den 4. August geschlossen zu bleiben oder den Geschäftsverkehr zu unterbrechen", sagte Ministeriumssprecherin Marie Harf in Washington.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des Ministeriums sagte, betroffen seien Botschaften, die normalerweise sonntags geöffnet seien. Der Internet-Seite des Ministeriums zufolge ist dies vor allem in muslimischen Ländern der Fall, aber auch in Israel. Einige der diplomatischen Vertretungen könnten auch darüber hinaus geschlossen bleiben.

Der TV-Sender CBS News berichtete, die befristete Schließung der Botschaften stünde in Zusammenhang mit Geheimdienst-Erkenntnissen über Al-Qaida-Aktivitäten. Demnach plane das Terrornetzwerk einen Anschlag auf eine US-Vertretung in muslimischen Ländern. Dem Bericht zufolge haben die Geheimdienste jedoch keinen konkreten Ort genannt, der Ziel eines Angriffs werden könnte.

Die deutsche und britische Botschaft im Jemen schließen

Die deutsche Vertretung im Jemen bleibe am Sonntag und Montag aus Sicherheitsgründen geschlossen, sagte ein Außenamtssprecher am späten Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa in Berlin, ohne weitere Details zu den Hintergründen zu nennen.

Auch die britische Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wird aus Angst vor Terroranschlägen am Sonntag und Montag vorübergehend geschlossen. Eine Sprecherin des britischen Außenministeriums sagte am Freitagabend, es handele sich um eine "Vorsichtsmaßnahme". Nach Angaben des Senders BBC wurde das Botschaftspersonal in Sanaa bereits reduziert. Einige Mitarbeiter seien wegen "erhöhter Sicherheitsbedenken" schon abgezogen worden. Laut BBC warnt die britische Regierung auch vor Reisen in das arabische Land.

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