Süddeutsche Zeitung

Washington:Polizei räumt Occupy-Zelte am Weißen Haus

In der Nähe des Weißen Hauses stand eines der letzten Protestcamps der amerikanischen Occupy-Bewegung. Nun hat die Polizei das Zeltlager in Washington aufgelöst. Die Begründung: Missachtung der Regeln, die in einem öffentlichen Park gelten.

Die Polizei in Washington hat eines der letzten Protestcamps der Occupy-Bewegung in den USA geräumt. Acht Menschen seien dabei festgenommen worden, teilte die Behörde mit. Die Räumung des in der Nähe des Weißen Hauses gelegenen McPherson-Squares verlief nach Polizeiangaben weitgehend friedlich. Ein Beamter sei verletzt worden. Demonstranten erklärten allerdings, von den Beamten gewaltsam von dem zentralen Platz gedrängt und dabei teils geschlagen worden zu sein.

Etwa 60 Anhänger der Bewegung standen auch nach der Räumung noch in der Nähe Platzes und diskutierten, in welcher Form ihr Vorhaben am Leben erhalten werden könnte. Das Zeltlager bestand seit dem 1. Oktober.

Die Aktivistenhatten sich zunächst bereit erklärt, ein großes Zelt in der Mitte des Lagers abzubauen. Anschließend begannen die Polizisten jedoch, auch weitere Zelte abzureißen. Die Demonstranten waren davon ausgegangen, dass lediglich Übernachtungsutensilien beschlagnahmt würden. Die Polizei begründete ihr Vorgehen damit, dass das Zelten auf dem Platz untersagt ist.

Die Occupy-Bewegung war im vergangenen September in New York entstanden. Ausgehend von der Gruppe "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") dehnten sich die Proteste auf andere Städte aus. Die Aktivisten prangern die Macht der internationalen Finanzmärkte und soziale Ungerechtigkeiten an. Nach Auflösung der meisten Camps Ende des Jahres flauten die Proteste ab.

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Süddeutsche.de/dapd/AFP/Reuters/fran/beu
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