Youtube-User stellen Fragen an Kanzlerin:CDU drängt ins Netz

Im Vergleich zur gesamten Bevölkerung sind das verschwindend geringe Werte - doch scheinen Merkel und die CDU verstärkt darauf zu achten, ihre Politik dem Netzpublikum näher zu bringen, unabhängig von der Reichweite. Der Erfolg der Piraten (8,9 Prozent bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, acht Prozent in bundesweiten Umfragen) scheint manch einen in der Regierungspartei aufgeschreckt zu haben, wie etwa auch die Twitter-Bemühungen von Peter Altmaier, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, zeigen.

Ob die Youtube-Kampagne tatsächlich ein Erfolg ist, bleibt abzuwarten. Schon jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass sie junge Leute erreicht.

Der 15-jährige Fabian freut sich, dass er einer der Ersten ist, die beim Bürgerinterview auf Youtube der Kanzlerin ihre Fragen einreichen. Er möchte von Merkel wissen, ob sie vorhat, das Internet stärker zu überwachen. Offline beteiligt er sich bislang noch nicht politisch - fürs Wählen ist er noch zu jung. Im Gespräch mit sueddeutsche.de erklärt er: "Ich bin sehr gespannt, wie sich unsere Frau Kanzlerin macht, ob sie ihrer Linie treu bleibt und uns das erzählt, was wir gerne hören würden, oder auch mal ein wenig polarisiert."

Student Daniel hat die Kanzlerin in seinem Videobeitrag für ihr Handeln in der Eurokrise kritisiert. "Ich habe der Bundeskanzlerin keine Frage im eigentlichen Sinne gestellt. Ich nutze dieses Kommunikationsangebot auch, um mich einzumischen und meine Meinung zu sagen."

Wie Hunderte anderer Youtube-Nutzer, die ihre Fragen gepostet haben, warten Fabian und Daniel nun auf die Antworten der Kanzlerin. Ob dabei viel herauskommt, ist fraglich. Die Regierung hat schon angekündigt, die beliebtesten Einsendungen um "ähnliche Fragen" zu ergänzen.

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