Warnung vor Terroranschlägen:Briten und Amerikaner sollen Jemen verlassen

Al-Qaida-Chef Aiman al-Zawahiri soll mit Anschlägen im Jemen gedroht haben. (Foto: AFP)

Im Jemen ist die Lage nach den angeblichen Anschlags-Drohungen des Al-Qaida-Führers weiter höchst angespannt. Nach der vorsorglichen Schließung ihrer Vertretungen in Sanaa ziehen London und Washington nun ihr Botschaftspersonal ab. Ihre Bürger sollen das Land sofort verlassen.

Die Gefahr eines Anschlags islamistischer Terroristen auf westliche Einrichtungen im Jemen wird offiziell weiterhin als höchst akut eingeschätzt. Die USA und Großbritannien forderten am Dienstag ihre Bürger zum sofortigen Verlassen des arabischen Landes auf. London zog das Personal seiner Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa vorübergehend ab, Washington ordnete die Ausreise aller Botschaftsmitarbeiter an, die nicht dringend benötigt werden. Zugleich wurde allen US-Bürgern empfohlen, umgehend aus dem Jemen auszureisen.

Das US-Außenministerium begründete die Maßnahmen mit einer "hochgradigen Sicherheitsbedrohung". Die deutsche Botschaft, die eigentlich am Dienstag wieder öffnen sollte, bleibt ebenfalls vorerst geschlossen, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Der Grund sei eine weiterhin kritische Einschätzung der Sicherheitslage.

Aus Sorge vor einem großen Terroranschlag islamistischer Extremisten halten die USA, Deutschland und andere westliche Länder ihre diplomatischen Vertretungen im Jemen seit Sonntag geschlossen. Schon am Freitag hatten die USA eine weltweite Reisewarnung für ihre Bürger herausgegeben.

Die Reisewarnung des US-Außenministeriums und die Schließung von US-Vertretungen in vielen Ländern der islamischen Welt geht nach Medienberichten auf ein abgehörtes Telefonat zurück. Darin soll Al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri seinem Regionalleiter im Jemen, Nasser al-Wahischi, befohlen haben, Angriffe gegen US-Einrichtungen auszuführen. Es sei um "etwas Großes" gegangen, berichtete der Sender CBS News. In der mitteljemenitischen Provinz Marib sowie im Süden und Osten des Landes sind Kampfverbände der jemenitischen al-Qaida aktiv.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/dayk/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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