Verkehrssektor:Mehrheit in Deutschland hat laut Umfrage Verständnis für Warnstreik

Ein Plakat mit "Warnstreik" hängt im menschenleeren Terminal 2 im Flughafen Hamburg. (Foto: Bodo Marks/dpa)

Rund 55 Prozent der Befragten halten den gemeinsamen Arbeitskampf der Gewerkschaften Verdi und EVG für "eher" oder "voll und ganz" gerechtfertigt.

Eine Mehrheit der Menschen hat Verständnis für den umfassenden Verkehrs-Warnstreik am kommenden Montag. Allerdings ist diese Mehrheit knapp: Rund 55 Prozent der Befragten halten den gemeinsamen Arbeitskampf der Gewerkschaften Verdi und EVG für "eher" oder "voll und ganz" gerechtfertigt. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt.

Gut 38 Prozent finden die Aktion "eher nicht" oder "gar nicht" gerechtfertigt, acht Prozent machten keine Angabe. Das gleichzeitige Bestreiken mehrerer Verkehrsmittel finden die Befragten gleichermaßen gerechtfertigt und nicht gerechtfertigt. Eingeschränkt ist von den Auswirkungen indes nur eine Minderheit: Insgesamt 69 Prozent der Befragten gab an, voraussichtlich nicht von dem Warnstreik betroffen zu sein. Jeder fünfte gab an, als Nutzer oder Nutzerin von Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr die Auswirkungen zu spüren.

Sieben Prozent waren als Fernreisende mit der Bahn betroffen. Zwei Prozent äußerten sich als betroffene Flugreisende. Diejenigen, die nun umdisponieren müssen, gehen der Umfrage zufolge unterschiedlich damit um: Etwa 28 Prozent nutzen als Alternative zum eigentlich geplanten Reisemittel nun das eigene Auto. Jeder vierte Betroffene möchte ganz auf geplante Fahrten verzichten. Ebenso viele wissen noch nicht, ob und welche Alternativen genutzt werden.

Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für kommenden Montag zu einem großen Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Fern-, Regional-, und S-Bahnverkehr auf der Schiene wird ebenso bestreikt wie nahezu sämtliche deutsche Flughäfen und der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Schifffahrt ist betroffen sowie die Autobahngesellschaft.

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