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Wahlumfrage:SPD fällt auf 21 Prozent, auch Steinmeier verliert

Düstere Aussichten für die SPD: Bei einer Umfrage kam die Partei nur auf 21 Prozent - den schwächsten Wert seit dem Sturz von Parteichef Kurt Beck. Die Grünen erreichen hingegen den höchsten Stand seit 2004.

Nach dem historisch schlechten Abschneiden der SPD bei der Europawahl mit gut 20 Prozent ist die Partei in der Wählergunst massiv eingebrochen. Laut Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern und des Fernsehsenders RTL kommt die SPD bei der "Sonntagsfrage" wiederum nur auf 21 Prozent, das sind 3 Punkte weniger als in der Vorwoche.

Die Befragung wurde allerdings vor der Rede von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier auf dem Wahlparteitag am vergangenen Sonntag durchgeführt. Es handele sich um den schwächsten Wert für die SPD seit dem Sturz des damaligen Parteichefs Kurt Beck Anfang September 2008.

Jahreshoch für die Grünen

Auch die Union verlor leicht, sie fiel um 1 Punkt auf 35 Prozent. Von der Schwäche der großen profitieren die kleinen Parteien: Die FDP kletterte um 1 Punkt auf 15 Prozent, die Linke verbesserte sich um ebenfalls 1 Punkt auf 11 Prozent. Den größten Sprung machten die Grünen, die um 2 Punkte auf ein Jahreshoch von 13 Prozent schnellten. Zuletzt hatten sie diesen Wert unter der rot-grünen Bundesregierung im August 2004 erzielt.

Trotz der Verschiebungen ändert sich an der Stärke des bürgerlichen und linken Lagers nichts: Für Union und FDP ergeben sich wie in den Wochen zuvor gemeinsam 50 Prozent. Sie liegen damit weiter 5 Punkte vor SPD, Grünen und Linken (zusammen 45 Prozent).

Das Vertrauen der Bürger in die Kompetenz der SPD ist so gering wie lange nicht. Nur noch 6 Prozent sagen, die SPD werde am besten mit den Problemen in Deutschland fertig. Von der Union nehmen dies 29 Prozent der Deutschen an. Die Schwäche der SPD schlägt sich auch auf Steinmeier nieder.

Nur ein Fünftel der Deutschen will Steinmeier als Kanzler

In der Umfrage sagten nur 20 Prozent der Deutschen, sie würden Steinmeier direkt zum Kanzler wählen, ein Minus von 3 Punkten im Vergleich zur Vorwoche und sein bislang schlechtester Wert. Für Angela Merkel würden sich 53 Prozent der Deutschen entscheiden (-2). Dass die SPD mit einem anderen Kandidaten bei der Bundestagswahl im September größere Chancen hätte, glauben allerdings lediglich 22 Prozent der Deutschen.

Für die Erhebung hatte das Forsa-Institut vom 8. bis 12. Juni 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt.

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