Wahltag in Schleswig-Holstein:Erst Entspannung, dann Anspannung

Viele Wähler blieben den Urnen fern, die Spitzenkandidaten hingegen zeigten sich bei der Stimmabgabe siegesgewiss und gut gelaunt. Nach der Verkündung der Ergebnisse kann vor allem die FDP rund um Wolfgang Kubicki jubeln. Der Wahltag in Bildern.

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Er ist der Mann des Tages: FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki. Die Hoffnung, mehr als fünf Prozent zu erreichen und in den Kieler Landtag einzuziehen, erfüllte sich. In einer ersten Stellungnahme sagte Kubicki, er sei "stolz"  auf den Wiedereinzug der Liberalen in den Landtag. Es handele sich auch um einen Erfolg der Bundespartei, Parteichef Philipp Rösler dürfe sich  über das Ergebnis von mehr als acht Prozent in Kiel freuen: "Das ist auch sein Erfolg", so Kubicki.

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Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle würdigte das "hervorragende Ergebnis". "Es zeigt, es geht, wenn man sich auf die Brot-und-Butter-Themen konzentriert", sagte Brüderle. Dazu gehöre die soziale Marktwirtschaft. Jetzt gehe es in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag darum, dasselbe zu erreichen.

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Jubel gab es auch bei den Anhängern der Union, als in Kiel die ersten Hochrechnungen bekannt gegeben wurden: Die CDU lag ersten Ergebnissen zufolge mit der SPD gleichauf bei etwa 30 Prozent.

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Spitzenkandidat Jost de Jager hatte sich bereits bei seiner Stimmabgabe am Sonntagvormittag siegesssicher gezeigt. Im Gespräch mit sz.de hatte er vor wenigen Tagen schwarz-grüne Gemeinsamkeiten betont und damit angedeutet, dass das Bundesland möglicherweise Kurs auf eine "Jamaika"-Koalition nehme.

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Nach der Wahl gab es erst einmal ein Küsschen für seine Frau Britta. In einem ersten Statement sagte de Jager, er wolle mit allen infrage kommenden Parteien Gespräche über eine mögliche Koalition führen: "Wir haben gesagt, dass Schleswig-Holstein stabile Verhältnisse braucht und wir wollen unserer Verantwortung für diese stabilen Verhältnisse nachkommen."

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Sein größter Konkurrent - der SPD-Kandidat und Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig, hatte seine Stimme bereits am Mittwoch per Briefwahl abgegeben. Die SDP liegt ersten Hochrechnungen zufolge wie auch die CDU bei etwa 30 Prozent. Ein Ergebnis...

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... das für Ernüchterung sorgte. Nach der Wahl sagte Albig: "Das war nicht das, was ich euch versprochen habe." Ein Politikwechsel sei aber noch erreichbar, sagte er weiter. Klar sei, dass Schwarz-Gelb abgewählt sei.

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Freude hingegen bei den Grünen: Die Partei wurde in Schleswig-Holstein drittstärkste Kraft. Claudia Roth gratulierte dem Spitzenkandidaten Robert Habeck bei der Verkündung der Ergebnisse. Am Vormittag...

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... kam Habeck entspannt im Trainingstrikot und mit Sohn Oskar zur Stimmabgabe. Der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen hatte sich wenige Tage vor der Wahl im Interview mit sz.de kämpferisch gezeigt und besonders die Piraten angegriffen.

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Diese standen in den Tagen vor der Wahl nach ihren jüngsten Erfolgen besonders im Mittelpunkt der Medien. Spitzenkandidat Torge Schmidt hoffte auch in Kiel auf einen Einzug in ein Landesparlament...

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... und hatte Erfolg: Die Piraten kamen über fünf Prozent. In Kiel war die Freude bei den Anhängern groß. Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, zeigte sich begeistert: "Heute Abend ist erstmal ein Tag der Freude."

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Anke Spoorendonk, Spitzenkandidatin des Südschleswigschen Wählerverbandes, erzielte nach ersten Hochrechnungen etwa 4,5 Prozent der Stimmen. Der SSW ist als einzige Partei von der Fünfprozentklausel befreit. Nach Verkündung des Ergebnisses signalisierte der SSW seine Bereitschaft zur Bildung einer Koalition mit der SPD und den Grünen. "Wir haben gesagt, dass wir in eine Regierung eintreten werden, sollte es dazu kommen", sagte Spoorendonk.

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Sie hatte nur vor der Wahl Grund zu lachen: Linke-Spitzenkandidatin Antje Jansen. Bei der Wahl in Schleswig-Holstein verfehlte die Partei die Fünf-Prozent-Hürde und damit den Einzug in den Landtag. Linke-Chef Klaus Ernst zeigte sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht: Die Partei habe sich zu sehr mit sich selbst beschäftigt und daher die Wähler nicht in ausreichendem Maße erreichen können.

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Mehr als zwei Millionen Wahlberechtigte waren heute in Schleswig-Holstein aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die Wahlbeteiligung war jedoch so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

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Entspannt zurücklehnen konnte sich an diesem Sonntag nur einer: Noch-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Seit 2005 stand der CDU-Politiker an der Spitze von Schleswig-Holstein, an diesem Sonntag verfolgte er den Trubel des Wahltages vom Strandkorb aus.

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