Gleichberechtigung:Barley will Wahlrecht zugunsten von Frauen ändern

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) 2018 in Berlin

Links der Mitte sieht Barley schon jetzt eine Koalition für die Änderung.

(Foto: dpa)
  • Justizministerin Barley (SPD) will durch eine Anpassung des Wahlrechts mehr Frauen in den Bundestag bringen.
  • Es bereite ihr Sorgen, dass der Anteil der Frauen im Bundesparlament auf etwa 30 Prozent gesunken sei.
  • Als mögliche Optionen nennt Barley geschlechterparitätisch aufgestellte Listen oder veränderte Wahlkreise.

Zum 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts hat Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) auf eine Änderung des Wahlrechts in Deutschland gedrängt. So soll der Frauenanteil im Bundestag erhöht werden.

"Von der Regierungsbank aus schaue ich auf die Fraktionen von AfD, FDP und CDU/CSU. Da sitzt ganz oft ein Meer von grauen Anzügen. Der Frauenanteil dort beträgt zwischen zehn bis knapp über 20 Prozent", sagte Barley der Bild am Sonntag. "Ändern wird sich das wohl nur durch ein neues Wahlrecht."

Frauenanteil im Bundestag bei 30 Prozent

Ihr mache es "echte Sorgen, dass wir gerade Rückschritte" bei der Gleichberechtigung erleben und der Frauenteil im Bundestag dramatisch auf rund 30 Prozent gesunken sei. Barley verwies darauf, dass es in Europa unterschiedliche Regelungen für eine Geschlechterparität im Parlament gebe.

Für die Justizministerin sind laut eigener Aussage unterschiedliche Modelle denkbar, um das Geschlechterverhältnis zu verbessern. In Frankreich stünden auf den Kandidatenlisten der Parteien abwechselnd Männer und Frauen. Eine andere Möglichkeit sind laut Barley "größere Wahlkreise mit zwei direkt gewählten Abgeordneten unterschiedlichen Geschlechts".

Für eine Änderung des Wahlrechts sieht Barley eine breite Koalition links der Mitte. Sie forderte jedoch ebenso CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer zu Verhandlungen über eine Wahlrechtsreform auf.

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