Wahlkommission legt Ergebnis vor:Stichwahl in Simbabwe

Laut offiziellem Wahlergebnis haben weder Präsident Mugabe noch sein Herausforderer Tsvangirai die absolute Mehrheit erreicht. Die Opposition überlegt, die Stichwahl zu boykottieren.

Knapp fünf Wochen nach der Präsidentenwahl hat Simbabwes Wahlkommission das offizielle Ergebnis vorgelegt. Demnach ist eine Stichwahl zwischen Präsident Robert Mugabe und seinem Herausforderer Morgan Tsvangirai nötig. Ein möglicher Termin solle später bekannt gegeben werden.

Wahlkommission legt Ergebnis vor: Lehnt eine Stichwahl gegen Mugabe ab, weil er sich als Sieger fühlt: Morgan Tsvangirai

Lehnt eine Stichwahl gegen Mugabe ab, weil er sich als Sieger fühlt: Morgan Tsvangirai

(Foto: Foto: AFP)

Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) habe 47,9 Prozent der Stimmen erhalten, Mugabe 43,2 Prozent, teilte die Kommission am Freitag in Harare mit. Der frühere Finanzminister Simba Makoni erhielt 8,3 Prozent. Laut BBC wird erwartet, dass Makoni seine Anhänger dazu aufrufen werde, Tsvangirai zu unterstützen.

Tsvangirai hat schon zuvor erklärt, dass er seiner Ansicht nach die Wahl schon im ersten Wahlgang gewonnen hat und dass er sich nicht an einer Stichwahl beteiligen wird. Das jetzt vorgelegte offizielle Ergebnis entspricht aber auch den bisherigen Angaben unabhängiger Wahlbeobachter.

Mugabe will nach Angaben der Regierung im Senegal das Ergebnis einer Stichwahl akzeptieren. Mugabe habe zugesagt, das Resultat einer zweiten Wahlrunde ohne Zögern anzuerkennen, teilte das Außenministerium in Dakar am Donnerstag mit. Der Amtsinhaber forderte die Opposition demnach zu ihrem Einverständnis für eine Stichwahl auf.

Die Kommission hat das Ergebnis der Präsidentenwahl am 29. März Anfang der Woche den Kandidaten vorgelegt. Die MDC geht eigenen Zählungen zufolge davon aus, dass Tsvangirai die Abstimmung klar gewonnen hat und sich deshalb keiner zweiten Wahlrunde stellen muss. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, Tsvangirai habe seine Bereitschaft zu einer Stichwahl signalisiert, wenn diese von internationalen Beobachtern unter Führung der Vereinten Nationen überwacht werde.

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