Wahlkampfstil der CDU:Merkel wehrt sich - Guttenberg springt bei

Kanzlerin Merkel verteidigt ihren kritisierten Wahlkampfstil - Minister zu Guttenberg lobt die CDU-Chefin für ihre Nüchternheit: Die Deutschen wollten keine "Aggressivität".

Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Motivierungsprobleme in ihrer Partei im laufenden Bundestagswahlkampf bestritten.

Merkel Wahlkampf Guttenberg AP

Angela Merkel mit Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundestag

(Foto: Foto: AP)

"Am Ende zählen nicht die Umfragen, sondern die konkrete Wahlentscheidung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Menschen unseren argumentativen Wahlkampf mehr schätzen, als ein Einschlagen auf andere", sagte sie der Leipziger Volkszeitung.

"Wir werden die Menschen von unseren Argumenten überzeugen." Für alle im Land sei klar: "Ich strebe keine große Koalition an, wie Sie wissen, sondern ganz klar eine Koalition mit der FDP. Dafür arbeiten wir. Mein Ziel ist dabei eine starke Union, denn nur dann ist eine Koalition mit der FDP sicher", sagte Merkel.

Guttenberg will Lagerwahlkampf vermeiden

Mit der FDP gebe es die größten inhaltlichen Übereinstimmungen. "Gemeinsam können wir Deutschland am besten aus der Krise führen."

Merkel stellte klar, dass in Sachen Koalitionszusammenarbeit nach der nächsten Bundestagswahl Union und FDP alles Notwendige geregelt hätten. "Unsere Wähler wollen Klarheit und die gibt es nur, wenn die Union so stark wie möglich ist. Ansonsten ist es Sache der FDP zu entscheiden, wie definitiv sie sich festlegt."

Im Regierungsprogramm von CDU und CSU stehe, die Union strebe eine Regierung mit der FDP an.

"Die FDP will eine solche Aussage eine Woche vor den Wahlen auf ihrem Parteitag treffen. Ich habe keinen Zweifel daran, wenn es die Mehrheitsverhältnisse ermöglichen, dass die FDP mit der Union eine Koalition machen wird."

Derweil hat sich auch Bundeswirtschachtsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zur Kritik an Merkels Wahlkampfstil geäußert. Der CSU-Politiker verteidigte Merkels "Strategie, die auf Nüchternheit setzt". Es sei ein großer Vorteil im Wahlkampf, "dass Angela Merkel authentisch bleibt."

Trotz den Wahlschlappen der CDU in Thüringen und im Saarland rät der Bayer der Kanzlerin von einem Lagerwahlkampf ab. Der Neuen Westfälischen sagte der Christsoziale aus Franken: "Ich bin überzeugt davon, dass die Menschen keine Aggressivität wünschen, sondern in einer schwierigen Zeit gut regiert werden wollen. Substanzlose Schärfe sollten wir im Wahlkampf anderen überlassen".

Zur Möglichkeit einer schwarz-gelben Koalition sagte Guttenberg, die Menschen hätten begriffen, "was eine Koalition zwischen CDU, CSU und FDP bedeutet. Eben nicht das Gespenst, das die SPD zeichnet, dass es sich um eine gefühlskalte, neoliberale, nicht am Menschen ausgerichtete Politik handeln würde." Genau das Gegenteil sei der Fall, sagte der CSU-Politiker.

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