Wahlkampfplakate:Provokationen auf Pappe

Manch plakatierte Provokation aus dem Superwahljahr geht noch weiter unter die Gürtellinie als das Bild vom Dekolleté der Kanzlerin. Aber überzeugen die Plakate?

Sie ab!

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Lengsfeld, CDU

Quelle: SZ

Das ist es, das bislang meistdiskutierte Plakat des Superwahljahrs 2009. Doch das Dekolleté der Kanzlerin war nicht nicht die erste Provokation der Wahlkämpfer in diesem Superwahljahr 2009. Stimmen Sie ab, welches Plakat sie überzeugt.

Foto: ddp

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Wahlkampfplakate:Die Linke

Wahlplakat, Linke

Quelle: SZ

Wer mit einem Dekolleté (Lengsfeld) und einem Fahrrad (Christian Ströbele) konkurriert, der muss sich ganz was Cooles einfallen lassen. Dachte sich die 36-jährige Linke Halina Wawzyniak aus Berlin und wirbt nun mit ihrem Hintern und einem sehr weltläufig klingenden "Socialist". Leider sagt sie im O-Ton ihrer Homepage "Aasch in der Hose" und - noch mal leider - spricht sie nur von den "Jungs", die sich jetzt künstlich aufregen. Vielleicht fühlen sich ja auch ein paar Mädels angesprochen?

Text: Ralf Husemann, Foto: Die Linke

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Wahlkampfplakate:FDP

Wahlplakt, FDP

Quelle: SZ

Zunächst mag dieses sächsische FDP-Plakat befremden - hing man doch bislang dem irrigen Vorurteil an, die gemeine liberale Jungwählerin würde ohne Perlenkette und Polohemd das Haus nicht verlassen. Aber dann überwiegt die Erleichterung: dass die FDP auch an anderen Dingen Freude hat als am Steuersenken. Dass sie jetzt für alle offen ist. Und dass sie sich in einem lichten Moment der Kampagnenplanung dagegen entschieden hat, Guido Westerwelle im bauchfreien Trikot abzulichten.

Text: Charlotte Frank, Foto: FDP

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Wahlkampfplakate:Die Grünen

Wahlplakt, Grüne

Quelle: SZ

Früher warben Parteien noch mit knackigen Sprüchen. Darauf aber fällt der aufgeklärte Grünen-Wähler natürlich längst nicht mehr rein, weshalb die Partei im Jahr 2009 - hier bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen - lieber mit knackigen Pos warb. Allerdings sorgte das Plakat des Ortsverbands Kaarst für Unmut bei der Parteispitze. Der NRW-Landesverband forderte die Kollegen des Ortsverbands inzwischen dazu auf, das Plakat mit den handfesten Argumenten wieder abzuhängen. Den örtlichen Grünen sei die "Bildsprache entglitten", so der Landesverband.

Text: Charlotte Frank, Foto: Grüne

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Wahlkampfplakate:CDU

Wahlplakt, CDU

Quelle: SZ

Zwar ist der Wahlkampf nicht der Trojanische Krieg, aber wenn man den Freiherrn zu Guttenberg (CSU) so wie hier in der "Rüstung" der CDU sieht, muss man natürlich an den edlen Patroklos denken, den Freund und Kampfgefährten des noch edleren, aber beleidigt vor sich hin schmollenden Achilleus. Weil dieser partout nicht mehr kämpfen wollte, lieh Patroklos sich seine Ausrüstung und richtete in dieser Maskerade unter den Troern - der SPD, wenn man so will - zunächst viel Unheil an. Es kam dann aber, wie es kommen musste: Trotz seiner furchterregenden Verkleidung machte Patroklos bald keinen Stich mehr. Damit genug der Anspielungen, denn der Wahlkampf ist, wie gesagt, nicht der Trojanische Krieg, außerdem wäre Guttenberg von seinem Gesamtzuschnitt her eher ein Achilleus als ein Patroklos, noch dazu einer, der nicht beleidigt vor sich hin mault. Der Einzige, der verwirrt auf dem Schlachtfeld zurückbleibt, ist der Wähler. Insofern hat das Plakat ja seinen Dienst getan.

Text: Hermann Unterstöger, Foto: CDU

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Wahlkampfplakate:SPD

Wahlplakt, SPD

Quelle: SZ

Axel Berg war schon immer ein bisschen anders. Zum einen ist er SPD-Politiker in Bayern. Und zum anderen hat es der Münchner bei der letzten Wahl als einziger Sozialdemokrat geschafft, im Freistaat ein Direktmandat zu gewinnen (und das auch noch mit dem Thema erneuerbare Energien). Nun scheint es so zu sein, als wolle er sich regelrecht verstecken. Er lässt nur ein Smiley plakatieren. Dabei sieht er für einen 50-jährigen Abgeordneten durchaus akzeptabel aus: relativ kurvenarm.

Text: Marc Widmann, Foto: SPD

© sueddeutsche.de
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