Wahlkampfauftakt der Sozialdemokraten:SPD rückt ab von Agenda 2010

Arbeitnehmerkonferenz mit Martin Schulz

Kanzlerkandidat Martin Schulz bei der Arbeitnehmerkonferenz der SPD in Bielefeld.

(Foto: dpa)

Kanzlerkandidat Martin Schulz räumt "Fehler" seiner Partei in der Sozialpolitik ein. Diese will er nun korrigieren - und eine Mindestrente einführen sowie die Befristung von Arbeitsverträgen erschweren.

Von Jan Bielicki, Düsseldorf

Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat versprochen, Arbeitnehmer im Falle seiner Wahl besser zu schützen. Dazu will er offenbar auch Teile der in der Partei lange umstrittenen Sozialreform Agenda 2010 korrigieren, die der ehemalige SPD-Kanzler Gerhard Schröder durchgesetzt hatte. In seiner ersten programmatischen Rede seit seiner Vorstellung als künftiger Parteichef vor drei Wochen deutete Schulz Änderungen beim Übergang von Arbeitslosengeld I zu Hartz IV vor allem für ältere Arbeitnehmer an. Menschen, "die über Jahrzehnte gearbeitet und Beiträge gezahlt haben", hätten "ein Recht auf Schutz", sagte er am Montag auf einem Kongress der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in Bielefeld. Konkret sprach Schulz über einen 50-jährigen Arbeitnehmer, den er getroffen habe: "Wenn er seinen Job verliert, geht es an seine Existenz." Inwieweit er die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I tatsächlich verlängern will, erwähnte er nicht, forderte aber "Respekt vor der Lebensleistung der Menschen in unserem Land". Derzeit erhalten Arbeitslose diese Unterstützung für ein Jahr, ältere unter ihnen für bis zu zwei Jahre.

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