Was kann einer jungen Nachwuchspolitikerin Besseres passieren, als in einem Atemzug mit einer weltweit bekannten Politikerin genannt zu werden? Nicht viel - es sei denn, es handelt sich bei dem bekannten Vorbild um Sarah Palin.
Die international bisher unbekannte australische Politikerin Stephanie Banister hat dem Sender Channel 7 ein Interview gegeben. Zahlreiche Medien kamen danach zu der Ansicht, dass sie mit einigen ihrer hanebüchenen Aussagen der ehemaligen US-amerikanischen Vizepräsidenschaftskandidatin durchaus das Wasser reichen kann.
"Ich lehne den Islam nicht als Land ab, aber ich habe das Gefühl, dass ihre Gesetze hier in Australien nicht willkommen sind", sagte sie dem Sender Channel 7. Außerdem wolle sie Lebensmitteln verbieten, die "haram" (nach der Scharia verboten) seien - und meinte wohl "halal" (erlaubt).
Doch Banisters Unwissenheit beschränkt sich keineswegs auf den Islam. Koscheres Essen findet sie in Ordnung, denn: "Juden leben nicht 'haram'. Sie haben ihre eigene Religon, die Jesus Christus folgt", erklärte die 27-Jährige, die in Brisbane für die ultranationalistische Partei One Nation kandidiert. Am 7. September wird in Australien ein neues Parlament gewählt.
Der Vergleich zu Sarah Palin, die 2008 als potentielle Vizepräsidentin für den Republikaner John McCains ins Rennen ging, liegt nahe. Auch sie hatte mit einer Mischung aus Unwissen und Unverfrorenheit mehrfach für Erstaunen gesorgt. Palin nannte Afghanistan ein Nachbarland der USA und sprach von "unseren nordkoreanischen Verbündeten".
Mit antiislamischen Aktionen hat sich Palin allerdings zurückgehalten. Stephanie Banister hingegen verteilte in Supermärkten Aufkleber mit der Aufschrift "Achtung, Halal-Lebensmittel rufen Terrorismus hervor" und steht deshalb demnächst vor Gericht. Der US-amerikanische Medien-Blog Gawker stellt fest: "Australiens Sarah Palin ist sogar noch dümmer als unsere."