Wahlen - Wiesbaden:Hessen wählt neuen Bundestag: Hoher Briefwahlanteil erwartet

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Eine Wahlhelferin sortiert Wahlbriefe. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Bei der Bundestagswahl sind an diesem Sonntag 4,3 Millionen Hessinnen und Hessen wahlberechtigt. Die Wahllokale öffnen um 8.00 Uhr. Es wird aber damit gerechnet, dass viele Menschen nicht erst in der Wahlkabine ihr Kreuzchen machen, sondern ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben haben. Dieser Trend hat sich nach Angaben des hessischen Landeswahlleiters schon vor der Corona-Pandemie abgezeichnet.

Wahlberechtigte, die keine Benachrichtigung für die Bundestagswahl erhalten oder diese vielleicht verlegt haben, können am Sonntag dennoch ihre Stimme abgeben. Voraussetzung ist, dass sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind oder einen Wahlschein haben. Vor Ort muss dafür der Personalausweis oder ein anderes amtliches Ausweispapier vorgelegt werden.

Für die Bundestagswahl gibt es in Hessen 22 Wahlkreise. Der Bewerber oder die Bewerberin, die für ein Mandat im Wahlkreis die meisten Erststimmen bekommen, ziehen direkt in den Bundestag ein. Damit ist im deutschen Parlament gesichert, dass jede Region durch einen Abgeordneten vertreten ist. Die restlichen Abgeordneten werden über die Mehrheitsverhältnisse im Land nach den Zweitstimmen über die Landeslisten der Parteien in den Bundestag gewählt.

In Hessen sind insgesamt 23 Landeslisten von Parteien zur Bundestagswahl zugelassen worden. Zuletzt saßen 50 Abgeordnete aus Hessen im Parlament: 17 Abgeordnete der CDU, 12 der SPD, 6 der AfD, 6 der FDP, 5 der Grünen und 4 Abgeordnete der Partei Die Linke. Insgesamt zählte das Parlament 709 Abgeordnete.

Mit Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und dem langjährigen FDP-Schatzmeister Hermann Otto Solms werden zwei langjährige Abgeordnete aus Hessen den Deutschen Bundestag nach der Wahl verlassen. Im Laufe der Legislaturperiode hatte bereits der frühere CDU-Generalsekretär Peter Tauber sein Mandat aus Krankheitsgründen aufgegeben.

Die Linken-Bundesvorsitzende und langjährige Landtagsfraktionschefin Janine Wissler bewirbt sich als bekannte Politikerin aus Hessen dagegen erstmals um ein Mandat. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) strebt wie der Spitzenkandidat der hessischen SPD, Michael Roth, und FDP-Landeschefin Bettina Stark-Watzinger eine weitere Legislaturperiode in Berlin an.

Anna Lührmann von den Grünen möchte ebenfalls den Sprung zurück an ihre alte Wirkungsstätte schaffen. 2002 war sie mit 19 Jahren damals die jüngste Abgeordnete aller Zeiten im Bundesparlament. Marina Harder-Kühnel tritt bei der Wahl zum zweiten Mal für die hessische AfD als Spitzenkandidatin an.

Bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2017 hatte die CDU in Hessen mit 30,9 Prozent vor der SPD mit 23,5 Prozent die meisten Zweitstimmen erzielt. Es folgten die AfD mit 11,9 und die FDP mit 11,5 Prozent vor den Grünen (9,7) und der Linken (8,1 Prozent). Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl vor vier Jahren lag in Hessen bei 77 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:210925-99-357493/3

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