Wahlen in Spanien:Jugendlicher schlägt Spaniens Ministerpräsidenten mit Faust ins Gesicht

Lesezeit: 1 min

  • Ministerpräsident Mariano Rajoy tritt während seines Wahlkampfes im galicischen Pontevedra auf und spaziert zwischendurch die Stadt, in der einen Großteil seiner Jugend verbrachte.
  • Rajoy spricht vor einer Menschenansammlung, während sich ein Jugendlicher nähert und ihn dann attackiert.

Während der Regierungschef spricht, schlägt der Jugendliche zu

Mariano Rajoy steht inmitten einer Menschenmenge, direkt neben einem jungen Mann, der Rajoy anstarrt. Spaniens Regierungschef besucht im Rahmen seines Wahlkampfes vier Tage vor der Parlamentswahl die galicische Stadt Pontevedra. Er unternimmt mit Parteifreunden einen Spaziergang durch die Stadt, in der er einen Großteil seiner Jugend verbracht hat. Rajoy spricht unaufgeregt zu den Umstehenden, die Menschen folgen seinen Worten ebenso unaufgeregt. Dann schlägt der junge Mann plötzlich zu. Mit der Faust mitten ins Gesicht des konservativen Ministerpräsidenten. Das folgende Video zeigt den Übergriff.

Seine Partei PP ließ verlauten, es gehe Rajoy gut, er habe seinen Rundgang durch die Stadt fortsetzen können. Nur seine Brille sei durch den Schlag zerbrochen worden. Den Angaben zufolge handele es sich bei dem Angreifer um einen 17-Jährigen. Nach seinem Fausthieb wird er sofort zu Boden gerungen. Laut der spanischen Nachrichtenagentur Efe wurde der Jugendliche von Sicherheitskräften überwältigt und von der Polizei in Handschellen abgeführt. Er soll sich Rajoy unter dem Vorwand genähert haben, ein Selfie mit dem Ministerpräsidenten aufnehmen zu wollen.

Nach dem Zwischenfall schrieb Rajoy auf Twitter: "Es geht mir gut. Ich mache mich auf den Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung in La Coruña." Infrastrukturministerin Ana Pastor, die Rajoy in Pontevedra begleitete, twitterte, sie sei "empört über diesen Angriff" auf den 60-jährigen Regierungschef.

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Rajoys Herausforderer verurteilt den Angriff als "nicht hinnehmbar"

In Spanien wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. In aktuellen Umfragen bleibt Rajoys PP unter 30 Prozent der Stimmen, dürfte aber dennoch stärkste Kraft werden. Zu Wochenbeginn hatte Rajoy sich mit seinem sozialistischen Herausforderer Pedro Sánchez einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Sánchez hatte Rajoy vorgeworfen, dass er nicht "anständig" sei, weil er trotz im Jahr 2011 erhobenen Korruptionsvorwürfen gegen ihn nicht zurückgetreten sei. Rajoy hatte daraufhin den Oppositionschef als "elenden Schuft" bezeichnet. Den tätlichen Angriff auf Rajoy verurteilte Sánchez via Twitter als "nicht hinnehmbar".

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