Wahlen - Cottbus:Forscherin: Mehr Bewusstsein für Rechtsextremismus-Gefahr

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Cottbus (dpa/bb) - Die Sozialwissenschaftlerin Heike Radvan sieht in einer leicht gestiegenen Wahlbeteiligung bei der Cottbuser Oberbürgermeisterwahl mehr Bewusstsein für die Gefährlichkeit, aus Protest rechts zu wählen. Auch wenn die Wahlbeteiligung sehr gering sei und damit durchaus ein Problem, habe sie zugenommen, sagte die Lehrende an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2006 lag die Wahlbeteiligung in Cottbus noch bei 40,34 Prozent, 2014 bei 48,82 und bei der jetzigen Wahl bei 53,3 Prozent, sagte

Um Wählerinnen und Wähler für das demokratische Spektrum zurück zu gewinnen, brauche es "die Möglichkeit, sich an der Gestaltung der Stadt konkret zu beteiligen". Leute müssten merken: Sie werden angehört, ihre Positionen werden mit aufgenommen und sie können sich einbringen, sagte Radvan. Daraus wachsen der Expertin zufolge Überzeugungen, selbst etwas bewirken zu können - was ein wichtiger Aspekt in der Prävention von Rechtsextremismus sei.

In den derzeitigen verschiedenen Krisen müsse soziale Gerechtigkeit ins Zentrum gerückt werden, so die Forscherin. Sozial Benachteiligte brauchten Rückhalt. Zudem sei eine nachvollziehbare Begründung notwendig, warum Rechtsextremismus der Stadt schade. Das habe SPD-Kandidat Tobias Schick ihrer Ansicht nach klar gemacht und sich in dieser Hinsicht auch deutlich positioniert. Rechtsextremismus sei eine Gefahr - nicht nur für die wirtschaftliche, sondern auch für die demokratische Entwicklung in Stadt und Region.

© dpa-infocom, dpa:220912-99-724178/2

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