Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) hat die Wahl in Südafrika mit leichten Verlusten gewonnen. Nach Auszählung aller Wahlbezirke lag der ANC mit Präsident Jacob Zuma an der Spitze bei 62,15 Prozent, wie die Wahlkommission in Pretoria mitteilte. Die Partei des im Dezember gestorbenen Nationalhelden Nelson Mandela blieb damit mehr als drei Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 2009, wird das Land aber auch in den kommenden fünf Jahren regieren.
Die oppositionelle Demokratische Allianz (DA) kam den Angaben zufolge auf 22,23 Prozent, ein Plus von fast sechs Prozentpunkten gegenüber 2009. Die neue linksradikale Partei Kämpfer für Wirtschaftsfreiheit (EFF) errang 6,35 Prozent.
Die Vorsitzende der Demokratischen Allianz, Helen Zille, hatte zuvor zahlreiche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl beklagt und eine Wahlanfechtung nicht ausgeschlossen. Auch die Vorsitzende der Wahlkommission, Pansy Tlakula, hatte in Pretoria Probleme in einigen der mehr als 22 000 Wahllokale eingeräumt.
Bei der fünften Wahl seit Ende des rassistischen Apartheidsystems waren am Mittwoch mehr als 25 Millionen Südafrikaner zur Stimmabgabe aufgerufen. Derzeit regiert der ANC Südafrika in einem Bündnis mit dem Gewerkschaftsverband Cosatu und der kommunistischen Partei SACP seit Ende der Apartheid-Zeit 1994. Die Mehrheit vor allem der Schwarzen vertraut trotz großer sozialer Probleme, hoher Kriminalität, wuchernder Korruption und Misswirtschaft dem ANC.