Jürgen Rüttgers betrachtet sich selbst als Arbeiterführer, dem es gelungen ist, dank seines Charismas die rote Vorherrschaft in Nordrhein-Westfalen, der "Herzkammer" der SPD, zu brechen. Auf Bundesebene präsentierte er sich als einsamer Kämpfer gegen neoliberale Tendenzen in der Union. Seine Führungsstärke litt allerdings unter dem Sponsoring- und dem vermeintlichen Parteispendenskandal. In beiden Fällen behauptete der Ministerpräsident, über wesentliche Dinge nicht informiert gewesen zu sein. Als Generalsekretär Hendrik Wüst nach der Sponsoring-Affäre zurücktreten musste, galt er der Opposition als Rüttgers' Bauernopfer.
Wie gut kann sich Hannelore Kraft durchsetzen?
Text: sueddeutsche.de/Michael König/bavo