Der Empfang vor dem Berliner Waffenladen ist eindeutig zweideutig: "Zielsicher in den Frühling", verspricht ein Schild an der gläsernen Eingangstür. Es wirbt für ein Gewehr, "frei ab 18". Deutschland mag eine hitzige Debatte über schärfere Waffengesetze führen. Im Untergeschoss dieses Berliner Einkaufszentrums ist das alles weit weg. Das Geschäft präsentiert Dutzende gewienerte Waffen in Vitrinen. Eine Dame in Daunenjacke betritt den Laden. Sie sei oft allein zu Hause und wolle sich schützen, sagt sie am Tresen: "Haben Sie auch etwas für Frauen?"
Waffengesetz:Halbautomatische Waffen? Nicht mehr für den Privatbesitz
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Hohes "Gefährdungs- und Bedrohungspotenzial": eine Neun-Millimeter-Luger-Patrone im Magazin einer Handfeuerwaffe.
(Foto: Silas Stein/IMAGO)Und für Armbrüste und Schreckschusspistolen soll ein Waffenschein nötig sein. Mit ihrem Gesetzesvorhaben versetzt Innenministerin Faeser Schützenverbände und deren Lobbyvertreter in helle Aufregung. Ermittler dagegen fordern noch mehr Tempo beim Entwaffnen der Deutschen.
Von Markus Balser, Berlin
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