Waffenbesitz in den USA:Obama unterstützt Gesetz zum Verbot von Sturmgewehren

Zum ersten Mal seit dem Amoklauf in Newtown hat sich Barack Obama konkret zur Verschärfung der Waffengesetze geäußert. Der Präsident stehe hinter einer geplanten Regelung zum Verbot von Sturmgewehren, hieß es in einer Mitteilung aus dem Weißen Haus. Auch die NRA hat angekündigt, dazu beitragen zu wollen, dass solche Taten in Zukunft verhindert werden.

U.S. President Obama looks down as he walks from the rostrum after speaking at a vigil held at Newtown High School for families of victims of the Sandy Hook Elementary School shooting in Newtown, Connecticut

US-Präsident Obama hat der demokratischen Senatorin Feinstein aktive Unterstützung bei einem geplanten Gesetz zum Verbot von Sturmgewehren zugesagt.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama hat seine Unterstützung für ein Gesetz zum Verbot von Sturmgewehren erklärt. Obama stehe hinter der von der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein geplanten Initiative, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit. Damit äußerte sich der Präsident erstmals seit dem Amoklauf an der Grundschule von Newtown konkret zu einem Gesetz zur Verschärfung des Waffenrechts.

Feinstein hatte angekündigt, bei der ersten Sitzung im Neuen Jahr am 3. Januar ein strengeres Waffengesetz in den Senat einzubringen. Dem Entwurf zufolge sollen der Verkauf, der Transfer, die Herstellung sowie der Import von rund einhundert Modellen von Sturmgewehren verboten werden. Auch Magazine mit mehr als zehn Schüssen sollen für Privatpersonen künftig tabu sein.

Erstmals äußerte sich auch die Schusswaffenvereinigung NRA zu dem Massaker: In einer am Dienstag per Email verschickten Erklärung kündigte die Organisation "bedeutende Beiträge" an, um sicherzustellen, dass soetwas nie wieder geschehe. Wie diese Maßnahmen aussehen könnten, ließ die NRA zunächst aber offen und versprach für den kommenden Freitag weitere Erklärungen.

Bislang hatte die NRA zum Amoklauf in Newtown geschwiegen und auch die Facebook-Seite deaktiviert. "Aus Respekt für die Familien" habe man Zeit für Trauer und Gebete sowie für eine vollständige Untersuchung der Fakten verstreichen lassen wollen, ehe man sich äußerte, heißt es in der Erklärung weiter.

Nach dem Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown, bei dem ein Mann am Freitag 20 Kinder und sechs Erwachsene erschoss und sich am Ende selbst tötete, wird die Kritik an den amerikanischen Waffengesetzen immer lauter. Selbst ehemalige Befürworter der Waffenfreiheit sprechen sich mittlerweile für eine Verschärfung des Regelwerks aus.

Obama selbst hatte Konsequenzen aus der Tragödie gefordert. In seiner Trauerrede hatte er angekündigt, sich "in den kommenden Wochen" mit dem Thema befassen zu wollen - und damit vielen Waffengegnern Mut gemacht.

Tatsächlich hatte der amtierende Präsident bereits in seinem ersten Wahlkampf 2008 die Neuauflage eines im Jahr 2004 ausgelaufenen Verbots von halbautomatischen Waffen zum Thema gemacht. Taten hatte er seiner Ankündigung damals jedoch nicht folgen lassen.

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