Raketen für Assad:USA und Israel warnen vor russischem Waffendeal

Russisches Raketensystem für Syrien? Israel und die USA halten gar nichts von dieser Idee und warnen eindringlich vor einem Verkauf einer Flugabwehranlage an Assad. Das würde die Situation nur weiter destabilisieren.

Israel hat Russland aufgefordert, von einem Verkauf eines Flugabwehrsystems an Syrien Abstand zu nehmen. Und auchder US-Außenminister John Kerry zeigt sichbesorgt über Berichte über anstehende russischen Waffenlieferungen an Damaskus. Dies würde die Lage in der Region zusätzlich destabilisieren, sagte Kerry.

Russland plant offenbar den Verkauf eines modernen Flugabwehrsystems an Syrien - trotz Protests aus dem Westen. Die USA fürchteten einen solchen Schritt nach entsprechenden Warnungen aus Israel, berichten US-Medien. Das als sehr effektiv geltende russische S-300-Raketensystem würde Syriens Luftabwehr deutlich aufwerten. Ob der Verkauf kurz bevorsteht oder nur mittelfristig geplant ist, ist unklar.

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad bemüht sich seit Jahren um den Kauf des Abwehrsystems, das sich sowohl zur Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen als auch von ballistischen Raketen einsetzen lässt. Westliche Staaten haben Russland wiederholt gedrängt, die Lieferung zu unterlassen. Das Abwehrsystem könnte im Fall einer internationalen Intervention in Syrien gegen ausländische Kampfflugzeuge zum Einsatz kommen und auch der Einrichtung einer Flugverbotszone im Weg stehen.

Erst am Dienstag hatten US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow in Moskau vereinbart, noch im Mai eine internationale Syrien-Konferenz einzuberufen, um das Blutvergießen in dem Land zu beenden. Moskau und Washington wollten die syrische Regierung und die Opposition gemeinsam dazu drängen, eine politische Lösung des Konflikts zu suchen, sagte Lawrow.

Grundlage der Konferenz soll eine im Juni 2012 in Genf erzielte Vereinbarung sein. Damals einigten sich die UN-Vetomächte sowie die Türkei und mehrere arabische Staaten auf Grundzüge eines politischen Übergangs für Syrien. Die sechs Punkte umfassende Genfer Vereinbarung solle die "Roadmap" zur Beendigung der Gewalt sein, sagte Kerry.

Russland ist einer der letzten Unterstützer Assads und belieferte das Regime über Jahre mit Waffen. Die EU hat ein Waffenembargo gegen Syrien verhängt. Es gibt aber Stimmen in der EU, die eine Lockerung zugunsten der Rebellen fordern. Deutschland lehnt dies angesichts der unübersichtlichen Lage in Syrien ab, wo sich der Konflikt zwischen Regierungseinheiten und Rebellen längst zu einem Bürgerkrieg ausgewachsen hat.

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