VW-Abgasaffäre:Dirty Diesel

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Der Nachweis von Manipulationen ist schwierig: Die Software für einen modernen Dieselmotor ist ein Labyrinth.

(Foto: Jochen Schievink)

Größenwahnsinnige Autobosse, Schummel-Ingenieure und der Terror am Schadenstisch: Die große Recherche, wie Volkswagen ungebremst in einen Industrieskandal rasen konnte.

Von H. Leyendecker, G. Mascolo, Klaus Ott, N. Richter und R. Wiegand. Illustration: Jochen Schievink

Schlechter könnte der Ruf einer Maschine kaum sein. Sie ist laut, sie ist dreckig, und sie stinkt. Und wie sie stinkt, "wie Kamelkacke", meckert die ältere Dame auf dem Rücksitz und rümpft die gepuderte Nase. Unsinn, erwidert die Fahrerin mit den ondulierten Haaren, Dieselmotoren stinken nicht, und wenn, dann sicher nicht dieser Diesel hier. Die Frauen, es sind drei, sitzen in einem Volkswagen, weiß wie eine Wolke, sauber wie ein Operationssaal, bequem wie ein Wohnzimmer, es fehlen nur Kaffee und Gebäck. Und natürlich klärt sich alles auf: Es ist der Pinscher auf der Rückbank, der so stinkt, ein mageres Vieh mit spitzem Maul und gelben Zähnen. Nicht dieser feine Diesel made in Germany, den der Hersteller sogar im Englischen stolz auf Deutsch "Das Auto" nennt.

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