Vorwürfe gegen Steinmeier:"Spinnennetz der Kontakte"

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat seine Kritik an einem Solidaritätskonzert von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für sein Land bekräftigt. "Für Steinmeier war und bleibt das Verhältnis zu Russland etwas Fundamentales, ja Heiliges, egal was geschieht, auch der Angriffskrieg spielt da keine große Rolle", sagte Melnyk dem Berliner Tagesspiegel. "Das Konzert war aus meiner Sicht ein klares Signal Richtung Moskau, vielleicht sogar, um Putin zu zeigen: Ich halte hier die Stellung", sagte Melnyk. "Steinmeier hat seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft. Darin sind viele Leute verwickelt, die jetzt in der Ampel das Sagen haben", sagte er. Schwere Vorwürfe machte der Botschafter auch Finanzminister Christian Lindner, sein Gespräch mit ihm nach Kriegsausbruch nannte Melnyk im Interview "unterirdisch": "Lindner schaute mich mit diesem Lächeln an, das ich nicht vergessen kann. Er saß da, teilnahmslos."

© SZ vom 04.04.2022 / EPD, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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