Bei der Präsidentschaftswahl in der Mongolei ist Staatschef Tsakhia Elbegdorj nach vorläufigen Wahlergebnissen im Amt bestätigt worden. Wie die Nationale Wahlkommission nach Auszählung aller Stimmzettel mitteilte, erreichte Elbegdorj von der Mongolischen Demokratischen Partei (MDP) mit 50,23 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Damit entfällt eine Stichwahl am 10. Juli.
Das amtliche Endergebnis soll erst vorliegen, wenn sämtliche in die Hauptstadt Ulan Bator gebrachten Stimmzettel noch einmal gezählt worden sind. Der Ringer-Champion Badmaanyambuu Bat-Erdene von der oppositionellen Mongolischen Volkspartei (MPP) kam mit 41,97 Prozent der Stimmen auf Rang zwei. Mit Natsag Udval von der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP) kandidierte erstmals eine Frau für das Amt des Staatsoberhaupts. Sie landete mit 6,5 Prozent der Stimmen weit abgeschlagen auf dem dritten und letzten Platz. Udval unterstützte den früheren Staats- und Regierungschef Nambar Enkhbayar, der eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Korruption verbüßt.
Alle drei Kandidaten hatten im Wahlkampf versprochen, die Gewinne aus den milliardenschweren ausländischen Bergbauinvestitionen gerechter unter der Bevölkerung zu verteilen. Kritiker werfen Elbegdorj vor, die Staatsinstitutionen samt Strafverfolgungsbehörden und Justiz für seinen Wahlkampf missbraucht zu haben. Da die Mongolei zu den rohstoffreichsten Staaten der Welt zählt, interessieren sich mehrere internationale Großkonzerne für die riesigen Kohle-, Kupfer- und Goldvorkommen des zentralasiatischen Landes mit seinen drei Millionen Einwohnern.