Süddeutsche Zeitung

Vor Wahl in South Carolina:Bill Clinton sieht Obama vorn

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Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton stimmt die Anhänger seiner Frau Hillary auf eine Niederlage in der Vorwahl von South Carolina ein.

US-Expräsident Bill Clinton hat den Senator Barack Obama zum Favoriten der Vorwahl in South Carolina erklärt und damit die Anhänger seiner Frau Hillary auf eine mögliche Niederlage eingestimmt.

Viele Schwarze würden sich bei der Wahl am Samstag wohl wegen der Hautfarbe für Obama entscheiden, sagte Clinton. Das sei auch verständlich, "denn die Menschen sind stolz darauf, dass jemand, mit dem sie sich identifizieren, zum ersten Mal nach oben kommt", erklärte er am Mittwoch in Charleston in South Carolina.

Obama hofft, der erste US-Präsident dunkler Hautfarbe zu werden. Hillary Clinton will die erste Frau in diesem Amt werden. Der ethnische Hintergrund könnte bei der Vorwahl in South Carolina durchaus eine Rolle spielen, da in diesem Südstaat Schwarze voraussichtlich die Hälfte der Wähler stellen werden.

Der Wettstreit der beiden um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird zunehmend von persönlichen Angriffen geprägt. Obama warf Clinton am Mittwoch vor, sie sei nicht glaubwürdig.

Dem ging ein Radio-Werbespot von Clinton voraus, in dem Obama unterstellt wurde, er unterstütze Positionen der Republikaner. Obama reagierte mit einem eigenen Werbespot, in dem der Tenor lautete: "Hillary Clinton sagt alles, um gewählt zu werden."

Bill Clinton warf Obama und den Medien vor, die Debatte über Hautfarbe und Geschlecht bewusst geschürt zu haben. Natürlich bekämen beide auch Stimmen wegen ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts. "Deshalb, so hat man mir gesagt, hat Hillary hier auch keine Chance zu gewinnen", sagte der ehemalige Präsident.

Bei den Republikanern ist die Vorwahl zu einem Dreikampf geworden zwischen Senator John McCain aus Arizona, dem früheren Gouverneur Mitt Romney und Rudy Giuliani, dem früheren New Yorker Bürgermeister. Von der Vorwahl am 29. Januar in Florida wird eine mögliche Vorentscheidung erwartet.

Giuliani hat seinen gesamten Wahlkampf auf diesen Staat konzentriert. In jüngsten Umfragen sah es aber nicht gut für ihn aus. Laut St. Petersburg Times würden derzeit 25 Prozent für McCain, 23 Prozent für Romney und nur 15 Prozent für Giuliani und den ehemaligen Baptistenpfarrer Mike Huckabee stimmen. Der Gewinner geht dann auch mit Rückenwind in die Wahlen am 5. Februar. An diesem "Superdienstag" wird in mehr als 20 Staaten gewählt.

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