Vor USA-Nordkorea-Gipfel:Pompeo kehrt mit drei US-Gefangenen zurück

Lesezeit: 2 min

Die US-Bürger Kim Dong Chul, Tony Kim und Kim Hak Song kehren mit US-Außenminister Mike Pompeo zusammen zurück in die Heimat. (Foto: AP)
  • US-Außenminister Mike Pompeo bringt drei US-Bürger mit in die Heimat, die in Nordkorea wegen angeblicher Umsturzversuche im Gefängnis saßen.
  • Pompeo war in Pjöngjang, um den Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Diktator Kim Jong-un vorzubereiten.
  • Die Freilassung gilt als Geste des Guten Willens aus Nordkorea.

US-Außenminister Mike Pompeo bringt drei US-Bürger aus Nordkorea mit nach Hause, die dort seit mehreren Jahren inhaftiert waren. Pompeo hatte Pjöngjang besucht, um ein Gipfeltreffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un vorzubereiten.

Pompeo hatte in der nordkoreanischen Hauptstadt erklärt, die USA wollten mit Nordkorea kooperieren, um ihre Differenzen beizulegen. Ein Gipfeltreffen sei schwierig, wenn die US-Bürger weiter in Haft blieben. Der Schritt gilt als Geste des guten Willens aus Pjöngjang.

Der US-Präsident teilte über Twitter mit, die drei "Gentlemen, auf die jeder wartet", befänden sich zusammen mit Pompeo auf dem Rückflug aus Nordkorea. Bei den Freigelassenen handelt es sich um Kim Dong Chul, Tony Kim und Kim Hak Song. Ihre Festnahmen hatten für neue Probleme in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern gesorgt.

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Festgenommen wegen angeblicher Umsturzversuche

Der in Südkorea geborene Amerikaner Kim Dong Chul (64) wurde in Nordkorea vor zwei Jahren wegen angeblicher Umsturzversuche zu zehn Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Er war zuvor ausländischen Medienvertretern in Pjöngjang vorgeführt worden. Dabei hatte er sich selbst der Spionage für den südkoreanischen Geheimdienst bezichtigt. Dem US-Sender CNN hatte Kim Anfang 2016 gesagt, er sei als Chef eines Handelsunternehmens zwischen China und Nordkorea gependelt.

Kim Hak Song wurde in Nordkorea vor einem Jahr wegen des Vorwurfs feindseliger Handlungen festgenommen. Nach Berichten amerikanischer Medien arbeitete er auf einem landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb der Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie. Kim ist demnach ebenfalls koreanischer Abstammung und wurde in China geboren. Er soll in Kalifornien studiert und in den 2000er Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen haben.

Tony Kim wurde ebenfalls vor gut einem Jahr in Nordkorea festgenommen. Auch ihm wurde feindseliges Verhalten vorgeworfen. Kim arbeitete ebenfalls für die Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie und lehrte dort als Dozent für Rechnungswesen.

Das Flugzeug mit Pompeo und den freigelassenen US-Bürgern wird in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) in den USA erwartet. Trump kündigte an, er werde Pompeo und die drei Freigelassenen persönlich auf der Luftwaffenbasis Andrews nahe Washington begrüßen.

Offenbar sind die Ex-Häftlinge bei guter Gesundheit. Ein anderer amerikanischer Gefangener, der Student Otto Warmbier, war 2016 aus der Haft in einem Arbeitslager entlassen worden, wo er 15 Monate zuvor in ein Wachkoma gefallen war. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA war er gestorben.

Der Direktor der nordkoreanischen Behörde für interkoreanische Beziehungen, Kim Yong-chol, hat während eines Mittagessens mit Pompeo erklärt, die nordkoreanische Politik sei kein Ergebnis der Sanktionen gegen das Land. Damit widersprach er Trump, der gesagt hatte, seine Taktik habe Nordkorea zurück an den Verhandlungstisch gebracht.

Pompeo ist erst der zweite amtierende US-Außenminister, der das abgeschottete Land besucht. Ende April waren Kim und der südkoreanische Präsident Moon zu einem historischen Gipfeltreffen zusammengekommen. Dabei hatten sie unter anderem die vollständige nukleare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel als gemeinsames Ziel verkündet.

© SZ.de/Reuters/AP/AFP/dpa/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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