Vor Treffen mit Juncker:Trump zeigt sich skeptisch

Donald Trump

US-Präsident Trump glaubt nicht an eine Einigung im Handelsstreit.

(Foto: AP)
  • Vor seinem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Juncker hat sich US-Präsident Trump skeptisch über die Erfolgsaussichten gezeigt.
  • Auf Twitter schrieb er am Dienstagabend, die EU werde nicht bereit sein, auf seinen Vorschlag für "endlich freien und fairen Handel" einzugehen.
  • Bundesaußenminister Maas appellierte an die EU, sich zu wehren und sich nicht erpressen zu lassen.

Kurz vor ihrem Treffen zum Handelsstreit haben sich US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker skeptisch gezeigt, einen Durchbruch im Handelsstreit erreichen zu können. Trump wiederholte über Twitter einen früheren Vorschlag, sowohl die USA wie die Europäer sollten alle Zölle, Handelshindernisse und Beihilfen fallenlassen. "Das wäre dann endlich ein freier Markt und fairer Handel", schrieb Trump. Er sei dazu bereit und hoffe, Europa auch. "Aber sie werden es nicht sein."

Juncker besucht Trump am Mittwochabend europäischer Zeit, um den Handelsstreit zu entschärfen. Ein konkretes Angebot zur Deeskalation des Konflikts bringen Juncker und EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström allerdings nicht ins Weiße Haus mit.

Juncker kündigte im ZDF selbstbewusste Gespräche "auf Augenhöhe" an, äußerte sich aber ebenfalls nur vorsichtig zu den Erfolgsaussichten. "Ich bin nicht übermäßig optimistisch. Ich kenne Herrn Trump relativ gut", sagte er. Es gehe darum, eine Beruhigung der Gesamtlage zu erreichen. Europa müsse sich nicht verteidigen, sondern er wolle die Position der EU erklären und Wege ausloten, wie ein Handelskrieg vermieden werden könnte.

Die nächsten Strafzölle könnten Deutschland hart treffen

Bundesaußenminister Heiko Maas schrieb am Mittwoch auf Twitter, die USA seien kein Gegner, sondern ein wichtiger Verbündeter. "Amerika ist größer als das Weiße Haus. Daran wird auch Trump nichts ändern, da kann er so viel twittern, wie er will."

Maas appellierte erneut an die EU, sich nicht erpressen zu lassen. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagt er, die EU solle zusammenhalten und sich gemeinsam selbstbewusst gegen Strafzölle wehren. "Wir müssen der Methode Trump Grenzen setzen. Er muss sehen, dass es ihm nicht gelingt, Europa zu spalten", so Maas. Trump müsse verstehen, dass auch die USA nur verlieren könnten, "wenn wir uns gegenseitig mit Strafzöllen überziehen".

Trump hatte Anfang Juni Strafzölle auf EU-Importe von Stahl und Aluminium verhängt. Die EU reagierte mit Aufschlägen auf diverse US-Produkte. Der US-Präsident lässt nun als möglichen nächsten Schritt prüfen, auch Autoimporte aus Europa mit hohen neuen Zöllen zu belegen. Dieser Schritt würde besonders die deutsche Wirtschaft hart treffen.

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