Süddeutsche Zeitung

Vor Olympischen Winterspielen:USA warnen vor Terror in Sotschi

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Mögliche Attentate und schlechte Gesundheitsversorgung: Vier Wochen vor den Olympischen Winterspielen geben die USA eine Reisewarnung für Russland heraus. Ausdrücklich ruft Washington homosexuelle Touristen zur Vorsicht auf.

Die USA haben ihre Bürger vor Terrorgefahren während der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi gewarnt. Solche Großereignisse seien ein attraktives Ziel für Terroristen, heißt es in einer Reisewarnung des Außenministeriums in Washington.

Allerdings hätten die USA keinerlei Hinweise darauf, dass es eine konkrete Bedrohung für US-Bürger gebe. Gleichwohl sollten sie während der am 7. Februar beginnenden Spiele wachsam sein. Besonders bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel rät das Außenamt zur Vorsicht.

Die USA warnen außerdem homosexuelle Touristen vor dem im Juni verabschiedeten Gesetz gegen sogenannte Homosexuellen-Propaganda. Die genaue Auslegung des Gesetzestextes sei unklar, heißt es in dem Reisehinweis. Es müsse beachtet werden, dass es nach russischen Gesetzen als Delikt gelten könne, öffentlich homosexuelles oder lesbisches Verhalten erkennen zu geben.

Das US-Außenamt warnt ferner vor der Gefahr von Kleinkriminalität. Zudem sei die medizinische Versorgung in der Olympiastadt dem Großereignis möglicherweise nicht gewachsen und unterscheide sich deutlich von westlichen Standards.

FBI will Agenten nach Sotschi schicken

Einem Bericht zufolge will das FBI mehrere Dutzend Agenten nach Sotschi und Moskau schicken, um die Sicherheit während des Sportereignisses zu verstärken. Die Bundespolizei arbeite dafür auch mit den russischen Geheimdiensten, sagte FBI-Direktor James Comey einem Bericht der Washington Post zufolge. Die Sicherheit bei Olympischen Spielen sei eine "gewaltige Herausforderung", sagte Comey. Sotschi befinde sich zudem in der Nähe von Orten, an denen terroristische Gefahren drohten.

Sotschi liegt an den Ausläufern des Nordkaukasus. Extremisten kämpfen in der Region seit Jahren für die Errichtung eines islamistischen Staates und haben damit gedroht, die Spiele zu verhindern. Ende Dezember starben bei zwei Anschlägen in Wolgograd 34 Menschen. Die Taten hatten Sicherheitsbedenken rund um die Winterspiele geschürt. Seither hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft.

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