Vor Nato-Gipfel:Putin und Obama wollen Syrien-Einsätze besser absprechen

In Aleppo suchen Menschen nach einem Luftangriff nach Überlebenden. (Foto: REUTERS)

Die USA bekämpfen den IS, Russland unterstützt Assad. Seit Monaten fordert Moskau für seine Luftangriffe Informationen über Positionen der gemäßigten Opposition.

Die USA und Russland wollen ihre Militäreinsätze im Bürgerkriegsland Syrien besser koordinieren. Vor dem Nato-Gipfel in Polen haben sich Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama am Telefon darauf verständigt, teilte der Kreml mit. Putin habe Obama aufgefordert, zu einer klaren Abgrenzung zwischen Kämpfern der moderaten syrischen Opposition und extremistischen Gruppen wie der Nusra-Front beizutragen, hieß es. Obama habe an Putin appelliert, auf die syrische Regierung einzuwirken, damit diese ihre Angriffe auf Zivilisten stoppe. Das Telefonat fand demnach auf Initiative Moskaus statt.

Russland unterstützt die syrische Regierung im Bürgerkrieg mit Luftangriffen. Moskau wird vorgeworfen, dabei auch moderate Rebellen anzugreifen. Auch eine US-geführte Koalition bombardiert in Syrien unter anderem Stellungen der Terrorgruppe Islamischer Staat. Moskau fordert seit Monaten von Washington Informationen über Positionen der moderaten Opposition. Putin und Obama hätten sich zudem für eine Fortsetzung der Syrien-Friedensgespräche starkgemacht, hieß es.

Außer über Syrien hätten Putin und Obama auch über den Ukraine-Konflikt und die Lage im Streit der Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan um das Gebiet Berg-Karabach gesprochen. Im April waren dort 120 Menschen getötet worden.

© SZ.de/dpa/Reuters/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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