Süddeutsche Zeitung

Vollverschleierung:Dänemark verbietet Niqab und Burka in der Öffentlichkeit

Als fünftes europäisches Land untersagt die Regierung in Kopenhagen die Vollverschleierung.

Das dänische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das muslimischen Frauen das Tragen von Ganzkörperschleiern (Burka) und Gesichtsschleiern (Niqab) untersagt. Verstöße dagegen werden künftig mit Geldbußen belegt, wie es in dem Gesetz heißt.

Das Verbot richtet sich vor allem gegen Gesichtsschleier wie Burka und Niqab, bezieht aber auch Hüte, Mützen, Schals, Masken, Helme und künstliche Bärte mit ein, die das Gesicht stark verdecken. Weiterhin erlaubt ist es allerdings, sich an kalten Tagen den Schal ins Gesicht zu ziehen oder zu Karneval Masken zu tragen.

Beim ersten Verstoß gegen das Verhüllungsverbot droht eine Strafe vom umgerechnet 135 Euro. Wird man zum vierten Mal erwischt, kostet es rund 1350 Euro.

Niemand solle gezwungen werden, die Burka auf der Straße abzunehmen, vollverschleierte Personen würden lediglich nach Zahlung der Strafe aufgefordert, nach Hause zu gehen, erklärte der dänische Justizminister Søren Pape Poulsen.

Frankreich hat im April 2011 als erstes Land in Europa den Ganzkörperschleier Burka sowie den Niqab, der das Gesicht bis auf die Augen vollständig bedeckt, aus der Öffentlichkeit verbannt. Seit Juli desselben Jahres ist die Vollverschleierung auch in Belgien verboten. 2016 folgte Bulgarien und seit 2017 ist das Tragen von Burka und Niqab auch in Österreich verboten. In Deutschland will die AfD muslimischen Frauen die Vollverschleierung im öffentlichen Raum verbieten, auch Teile der Union sprechen sich dafür aus.

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