Mehr als 300 000 VW-Kunden haben sich bis zum Jahreswechsel in eine Klägerliste des Bundesamtes für Justiz eintragen lassen. Der Verbraucherschutzverband will mit einer dahinterstehenden Musterfeststellungsklage dokumentieren lassen, dass der Konzern auch in Deutschland grundsätzlich Schadenersatz leisten muss für manipulierte Dieselautos. Sehr viel Unmut ist da versammelt, den VW hoffentlich als Warnruf versteht.
Volkswagen ist mittlerweile in einem ambitionierten und anstrengenden Umbau: Bald sollen möglichst viele Elektroautos auf die Straße kommen. Das kostet Geld und Kraft und bringt Unsicherheit. Zugleich sollen aber auch die Dieselantriebe besser und sauberer werden - und zum weiteren Gewinn beitragen.
Wenn es VW ernst ist mit dem zweiten Ziel, den Diesel zu retten, dann muss der Konzern die Probleme der Vergangenheit nachvollziehbar und zügig aufarbeiten. Dazu gehört übrigens auch, die Nachrüstung älterer und schmutziger Dieselautos zu ermöglichen, selbst wenn diese derzeit noch als gesetzeskonform gelten. Die ebenfalls zum Jahreswechsel bekannt gewordene Weigerung von VW ist das Gegenteil von ernsthaftem Handeln: Volkswagen will nun nicht einmal technische Informationen über alte Wagen an Nachrüstfirmen weitergeben.