Viktor Orbán kündigte es selbst im ersten Teil seiner wie gewohnt episch langen Rede zur Lage der Nation an: "Lassen Sie uns nicht davor zurückschrecken, harte Worte zu benutzen." Und das tat er dann am vergangenen Samstag auch. Die Linke verbreite Lügen und Angst und werde dereinst von Gott selbst dafür bestraft werden. Die EU führe einen Heiligen Krieg, einen "Rechtsstaats-Dschihad" gegen Ungarn. Und in Brüssel versammelten sich "die Agenten von George Soros, die Judasse, die alles für ihre dreißig Silberlinge" täten.
Ungarn:Schmährede Budapester Art
Antieuropäische Propaganda des ungarischen Premiers Viktor Orbán ist nichts Neues. Aber nun bezichtigt er die EU, sie führe einen "Rechtsstaats-Dschihad" - und schlägt sich auf Moskaus Seite.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
Freunde und Feinde über Russlands Präsidenten:In Putins Welt
Seit 22 Jahren regiert er Russland, doch was ihn treibt, wie er denkt, was er will - das ist rätselhafter denn je. Wer ist der Mann, der Europa in diesen Tagen in Angst und Schrecken versetzt? Wie Freunde und Feinde, Verbündete und Verfolgte Wladimir Putin sehen.
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