Vier Festnahmen:Frankreich verhindert Terroranschläge

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  • In Frankreich haben Ermittler vier Verdächtige festgenommen, die Anschläge geplant haben sollen.
  • "Diese Individuen planten, Terroraktionen gegen Militäreinrichtungen zu begehen", sagte Innenminister Cazeneuve.
  • Der Anführer soll Kontakt zu französischen Dschihadisten gehabt haben, einer der Festgenommenen war demnach früher Soldat bei der Marine.

Personen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren

Die französischen Sicherheitsbehörden haben vier Verdächtige festgenommen, die Anschläge auf Militäreinrichtungen geplant haben sollen. Es handele sich um Personen im Alter von 16 bis 23 Jahren, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve. Der 16-Jährige ist der Zeitung Le Monde zufolge aber wieder auf freiem Fuß.

Die Festnahmen seien bereits am Montag an verschiedenen Orten des Landes erfolgt, einer von ihnen ist ein ehemaliger Marinesoldat. Präsident François Hollande sagte, es seien Terroranschläge verhindert worden.

"Diese Individuen (...) planten, Terroraktionen gegen französische Militäreinrichtungen zu begehen", sagte Cazeneuve. Der wichtigste Anstifter habe Kontakte zu französischen Dschihadisten gehabt und sei den Behörden aufgrund seines Aktivismus' in sozialen Netzwerken bekannt gewesen. Er wurde zudem gemeldet, weil er angeblich nach Syrien habe reisen wollen.

Frankreich kämpft in Afrika und im Irak gegen radikale Islamisten

Le Monde berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, die Männer hätten vorgehabt, einen hochrangigen Soldaten einer Militärbasis zu enthaupten. Das Vorhaben sei allerdings erst im Stadium eines "geistigen Projekts" gewesen, hieß es unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person weiter.

Frankreich steht schon länger im Visier von Terroristen: Seine Armee kämpft in der Sahelzone gegen radikale Islamisten, die Luftwaffe fliegt im Nordirak an der Seite der USA Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Die Regierung in Paris geht davon aus, dass 1850 Personen aus Frankreich in dschihadistische Netzwerke verwickelt sind, 500 sollen sich in Syrien oder im Irak aufhalten.

Seit den Anschlägen islamischer Extremisten in Paris und Umgebung im Januar gilt im Land eine erhöhte Sicherheitswarnstufe. Beim Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo töteten Islamisten 17 Menschen. Ende Juni sorgte dann ein Anschlag bei Lyon für Schlagzeilen. Ein Mann tötete seinen Chef und wurde anschließend beim Versuch überwältigt, ein Werk für Industriegase in die Luft zu sprengen.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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