Veruntreuung von Fraktionsgeldern:Aussteiger Molau belastet sächsische NPD

Der ehemalige niedersächsische NPD-Funktionär Andreas Molau hat den Verdacht bestärkt, dass die NPD in Sachsen illegal Fraktionsgelder in die Parteiarbeit geschleust haben könnte. Die Partei dementiert die Vorwüfe.

Während seiner Zeit als sächsischer Landtagsabgeordneter soll der ehemalige NPD-Funktionär Andreas Molau illegal Fraktionsgelder in die Parteiarbeit geschleust haben. Das berichtet der Focus. Molau sagte dem Magazin, er sei von 2004 an nur pro forma bei der NPD-Landtagsfraktion in Dresden angestellt gewesen. In Wirklichkeit habe er sich als Redakteur um die Parteizeitung Deutsche Stimme gekümmert.

NDR Info: Rechtsextremist Molau verkuendet Ausstieg aus der Szene

Andreas Molau war Mitglied im NPD-Bundesvorstand, NPD-Spitzenkandidat im niedersächsischen Landtagswahlkampf. Nach seinem Ausstieg belastet er die sächsische NPD.

(Foto: dapd)

Fraktionsvorstandsmitglied Jürgen Gansel widersprach: "Die Vorwürfe sind alt, nach meiner Kenntnis haben weder der Landesrechnungshof noch der Landtagspräsident bei ihren Prüfungen etwas Beanstandenswertes festgestellt", sagte er. Molau sei 2004 als parlamentarischer Berater eingestellt worden und habe auch entsprechend gearbeitet. Um die Deutsche Stimme habe sich Molau ehrenamtlich gekümmert, das sei bei der Anstellung auch so vereinbart worden.

Molau hatte kürzlich seinen Ausstieg aus der rechten Szene verkündet, wie der niedersächsische Verfassungsschutz Ende Juli bestätigte. Molau stammt aus Niedersachsen. Er war Mitglied im NPD-Bundesvorstand, NPD-Spitzenkandidat im niedersächsischen Landtagswahlkampf und auch Mitarbeiter der Landtagsfraktionen in Dresden und Schwerin. In Dresden arbeitete er rund zwei Jahre.

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