Verteidigung - Wiesbaden:USA stationieren 500 zusätzliche Soldaten in Hessen

Deutschland
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Foto: Kay Nietfeld/dpa (Foto: dpa)

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Berlin/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die USA stocken ihre Truppen in Deutschland um 500 Soldaten auf. Das kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Dienstag nach einem Treffen mit seiner Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin an. Die Soldaten sollen schon im Herbst im Raum Wiesbaden stationiert werden. "Diese Truppen werden die Abschreckung und Verteidigung in Europa stärken", sagte Austin.

Die Soldaten würden nach Deutschland geschickt, um Konflikte zu verhindern, "und wenn nötig, um zu kämpfen und zu siegen". Mit der Stationierung würden unter anderem die Kräfte zur Cyber-Abwehr und elektronischen Kriegsführung in Europa gestärkt.

Wie die US-Armee am Dienstag weiterhin mitteilte, sollen im Herbst neben den vorgesehenen 500 Soldaten unter anderem auch 750 Familienmitglieder an US-Standorten in Hessen unterkommen. Die Stationierung sei auch als Bekenntnis der USA zum Verbündeten Deutschland zu verstehen, betonte Austin.

Den weiteren Ankündigungen der US-Army zufolge sollen zwei Standorte bei Wiesbaden und eine Kaserne in Südhessen nicht wie ursprünglich geplant an die Bundesregierung zurückgegeben werden. Stattdessen sollen die Standorte in dem zu Wiesbaden gehörenden Stadtteil Mainz-Kastel sowie in Darmstadt erhalten und modernisiert werden.

"Wir haben eng mit deutschen Beamten zusammengearbeitet, um eine Einigung über die Beibehaltung dieser Standorte zu erzielen, und sind sehr dankbar für ihre fortgesetzte Unterstützung", wird der zuständige Generalmajor Chris Mohan in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.

Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Sommer kurz vor seiner Abwahl den Abzug von 12 000 der rund 35 000 US-Soldaten in Deutschland als Strafaktion für die aus seiner Sicht mangelnden deutschen Militärausgaben angekündigt. Sein Nachfolger Joe Biden hatte diesen Truppenabzug bereits gestoppt. Dass nun zusätzliche Truppen nach Deutschland geschickt werden, gilt als Überraschung.

Kramp-Karrenbauer sprach von einem sehr "starken Zeichen auch der Verbundenheit". Man werde alles dafür tun, dass die Soldaten und ihre Familien vorübergehend eine gute zweite Heimat in Deutschland finden.

© dpa-infocom, dpa:210413-99-185812/3

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